Sex Jams Band Music Austria Post Teenage Shine Vinyl Artwork

FORMAT
12″

STATUS
sold out.

RUNNINGTIME
36 min. 14 sec.

TRACKLIST
01 happy birthday j.c.(i’m glad i’m not invited to you party)
02 cloud on a walk
03 on your way home is nowhere
04 crystal cabinet
05 ages
06 julie had a brother
07 aeroplane waves
08 once in a house on fire
09 tribute to o. wilde
10 green weather lake

PRESSING INFORMATION
300 made
download code included
heavy vinyl

RELEASE DATE
16.03. 2010

the gap
Wie aus dem Nichts schütteln Sex Jams ein Debüt zwischen Post-Teenage Angst und Tanzflächenorgasmus aus dem Ärmel, das Sonic Youth vor die Füße spuckt. Bei allem Respekt.
Eine kurze Einführung: Sex Jams formierten sich im Sommer 2008 und bewegen sich laut musikalischer Eigendefinition zwischen Rites Of Spring, My Bloody Valentine, PJ Harvey und Sonic Youth. Ein Sex Jam ist, laut Urban Dictionary, „a song that a guy and girl will get turned on by and will cause them to soon engage in sexual actions“. Das liest sich schon gut, hört sich aber noch besser an. Erkannt wurde das vom notorisch spannenden Label Fettkakao, wo im Mai 2009 die EP „On our way home is nowhere“ erschien. Im Frühjahr 2010 veröffentlicht die Band via Noise Appeal Records ihr Debütalbum „Post Teenage Shine“ auf Vinyl, im September folgt der CD-Release auf Siluh Records. Sex Jams scheinen keinen Druck, oder gar Angst, zu verspüren und erzeugen dadurch umso mehr von ersterem, drängen, das Mikrofon bedrohlich schwingend, auf die Tanzfläche. „I wanna turn it on, if it’s just for a moment“, scheißegal was später ist. „This room smells like sex, it’s our sex“,  repetiert Sängerin Katarina Trenk eindringlich auf dem zwingenden “On our way home is nowhere”. Raum und Zeit sind nebensächlich, wenn der Sex Jam erklingt. (8/10) Nikolaus Ostermann

 

noisy neighbours #31
Grimmiger Humor hat ja europäisch gesehen längst seine musikalische Heimat in Wien gefunden. Österreichischer Indie neigt nun tatsächlich flächendeckend dazu, und ich bitte jetzt die Vokale schleimspurmäßig breit mitzusprechen – sich niiix zuuu schääääißen! Das ist auch bei diesem Vierer so, wobei sich die Ironie der Sängerin Katarina Trenk mit dem heiligen Ernst des Gitarristen Lukas Bauer in einen fruchtbaren Antagonismus begibt. Carla Bozulich`s Evangelista hat da schon ebenso hörbar Pate gestanden, wie Sonic Youth. Und so manche Sprechgesangsline von Anne Clark. Gebt Euch das in nem Kellerlokal mit Rauchverbot. Sprecht vor der Tür beim Quarzen nicht über die Musik. sprecht über eine bessere Gesellschaft und wie Ihr Euch wann verabredet, um die Ärsche hochzukriegen. Betrachtet dieses Konzert als Versuch einer Aktivierung. Glücklich nur, wer ihr folgt. Sex Jams, der Titel ein raffiniertes Camouflage- Highlight. Hey, klar, so vorwärtsgerichtet und stimmig und echt, wie beim Sex, sind wir – doch, sind wir. Beim Kampf um eine bessere… Wenn wir uns – nicht nur in Stuttgart oder Berlin – authentisch nebeneinander hingeben wollen, den Spaß genießen, bewusst neben der vorgesehene Spur zu sein. Ekstase ist nicht notwendigerweise Selbstzweck, sie ist Vorund Nachbereitung, sie passt einfach gut dazu, hey! So ! Einfach ! Ist ! Das. 13 Punkte / Andrasch Neunert

www.city-flyer.at
Nein, bei den SEX JAMS handelt es sich um keines der vielen Seitenprojekte von Sonic Youth.
Die erste Irritation stellt sich beim Bandnamen ein, der Assoziationen an eine Funkband der 80er Jahre auslöst. Diese werden beim Reinhören in den ersten Track “Happy Birthday J.D.” abgelöst durch den Verdacht, es handle sich um einen Hidden Track auf Sonic Youth Noiserock-Meilenstein “Daydream Nation”. Ist er aber nicht und – nein – es handelt sich auch um keines der vielen sideprojects der New Yorker Band.
Sind diese Missverständnisse einmal ausgeräumt und ist der Hörer zudem Anhänger von einschlägigen Noiserock- und Shoegazing-Bands, so wird er die 10 Songs von Sängerin Katarina Trenk und ihren drei Mitstreitern Rudi Braitenthaller, Florian Seyser und Lukas Bauer als Offenbarung annehmen. Er wird euch in den Ohren liegen mit der “spannendsten neuen Band, die Österreich zur Zeit zu bieten hat”.

planet.tt magazin
Neben M185 eine der wenigen österreichischen Bands, über deren Werk ganz gross “80er-New York-Worshipping” steht. Das heisst – natürlich allen voran – Sonic Youth & sich avantgardistisch gebendes Kunstverständnis, gepaart mit Noise-Pop. Es wurde ein Lebensgefühl kreiert, welches auch 2010 akustisch nachempfindbar gemacht werden kann. Sex Jams machen ihre Sache grossartig und besitzen durch umtriebige iy-Vergangenheit einzelner Mitglieder (“Dimitrij”) auch eine erfreuliche Credibility.

www.westzeit.de
Wenn einem selbst die Worten fehlen, einer großartigen Band zu huldigen, sollte man sich nicht schämen, die eines anderen zu benutzen, v.a. wenn sie das eigene Gefühl dermaßen auf den Punkt bringen. “Von Beginn an schlackert einem hier stürmischer Noisepop um die Ohren.” Ebenso abnicken kann ich nur “…das feuchte Verlangen, das auf dieser Platte 36 Minuten lang ekstatisch pulsiert und schmerzhaft an- und abschwillt. Hier findet sich all das wieder wofür man Independent-Gitarrenmusik der späten 80er und frühen 90er geliebt hat. Coole Langeweile, Agilität, Weltverdruss, Aufbegehren…”verlärmt, latent-tanzbar, schroff – ohrwurmtauglich, nervig und avantgardistisch, sind Sex Jams deine neue Lieblingsband.” Volltreffer!

www.blueprint-fanzine.de
(mb) Das hier ist ziemlich gut! Wenn man SONIC YOUTH mag. (7)

www.lieinthesound.de
Nichts für Lustmolche, vielmehr für Fans verschmierten Kajals – Sex Jams
Ein widerwilliges Hallo sei all jenen auf Perversität gierenden Zeitgenossen entgegen geschleudert, die Google in die Irre führt, ausgesprochen narrt. Zugegeben, die Band nennt sich Sex Jams, tituliert ihr Debütalbum Post Teenage Shine. Ich wette freilich, dass die unwissende Suchmaschine das “Post” ignoriert, auf Backfische fixierte Lustmolche zu uns führt. Es gibt hier nichts zu sehen, bitte weitergehen, das will ich nochmals betonen. Das Hören jedoch steht auf einem anderen Blatt. Ein erwachsener, aber bei weitem nicht gesitteter, deftig fiebrig glänzender Noise-Pop fliegt uns im konkreten Fall um die Ohren, penetriert die Gehörgänge 36 Minuten lang. Allein die Dauer verbietet den Gedanken an einen Quickie, hier wird vor Energie strotzende Ausdauer schweißüberströmt zelebriert.
Sex Jams kommen aus Wien, das meines Wissens noch nie durch ausgeprägte musikalische Noisigkeit glänzte. Doch nicht zuletzt dank Sängerin Katarina Trenk ändert sich dies nun. Mit ihrer lasziven, aggressiven, schreihalsig souveränen Vorstellung krakeelt sie sich die Seele aus dem Leib, angetrieben von Lukas Bauer (Gitarre), Florian Seyser (Bass) und Rudi Braitenthaller (Schlagzeug). Und wenngleich sich der musikalische Einfallsreichtum in besagtem Genre in überschaubaren Grenzen abspielt, lotet die Formation selbige jedoch vorbildlich aus, verabreicht uns mit Post Teenage Shine eine Platte überdurchschnittlicher Güte.
Spätestens die Zeile “This room smells like sex. It’s our sex. It’s you and me against the world.” gibt die Stoßrichtung vor. On Our Way Home is Nowhere verkörpert die gebündelte Essenz der musikalischen Attitüde. Wer sich von diesem Track die Eingeweide erschüttern lässt, wird der gesamten CD sein Placet gewähren. Auf dem besten Song des Albums, Ages, mit seinem aufmüpfig-desperatem “You wish I won’t” wird der Elan hitverdächtig perfektioniert. Die Gitarre lärmt – was sollte sie auch sonst tun? – das Schlagzeug hämmert – dito – und Trenks hektische Stimme setzt der Chose das Sahnehäubchen auf, ehe das Mantra “Time hides in faces, time kills our ages” den Hörer aus dem Zauber entlässt. Dreieinhalb Minuten können verdammt gefällig zum Wimpernschlag eines Deliriums schrumpfen. Aeroplane Waves gibt sich weitaus melodischer, fast schon zahm, bevor das gebrüllte “If it’s truth then it’s her fucking truth.” die Trotzigkeit wieder hervorkehrt. Gut so. Mit Tribute to O. Wilde will ich auch noch einen weiteren, vielleicht nicht auf Anhieb eingängigen Song mit einem Bravo bedenken. Die Sex Jams recken dem Hörer ihr mit Kajal verschmiertes, verrotzt-punkiges Gesicht entgegen und in den besten Momenten strahlt es dabei so schön wie einzigartig, dass man die Antlitze ihrer Vorbilder fast aus dem Gedächtnis verliert. Eine derartig überzeugende Verführung mag man von einem Erstlingswerk im Regelfall nicht erwarten.
Post Teenage Shine zählt für mich zu den erfreulichen wie ekstatischen Überraschungen dieses Herbsts. Eine Scheibe, die weitaus mehr erinnerungswürdige Titel als Durchschnittsnummer zu bieten hat! Wenn Sex Jams auch Live-Qualitäten besitzen, wovon man sich im Oktober selbst ein Bild machen darf, gebe ich dem Quartett gute Chancen Genre-Fans nachhaltig zu beeindrucken. Bis dahin wird sich die Formation zumindest unter den googlenden Lustmolchen einen Namen machen.

http://vinylgalore.wordpress.com
“This Room Smells Like Sex – It’s Our Sex” – singt die Wiener Band Sex Jams auf ihrem ersten richtigen Album, man merkt gleich von welcher Seite hier der Wind weht. Da es für solch erotische Musik leider noch kein eigenes Genre gibt, muss man sich die Platte zwangsweise kaufen oder aber eine hohe Vorstellungsgabe mitbringen.
Das Quartett, welches neben ihrer Vorliebe zu nervenzerfressenden Gitarrensound, auch gleich noch eine eigne WG teilt, ist vollgepackt mit der Weltuntergangsmentalität des Grunge-Rocks und klingt streckenweise nach einer abgedrehten Mischung aus Blood Red Shoes, Morningwood und zwei Stück kalter Pizza (lecker aber trotzdem ungenießbar). Die Musik von Sex Jams ist definitiv nichts, was man auf die Indie-Party der besten Freundin mitbringen kann, zeichnet sich der Sound doch in erster Linie durch schroffe und kaum tanzbare Melodien aus. Eigentlich der perfekte Soundtrack zum Hotel-Zimmer-Auseinandernehmen, oder um den Vorgarten des Nachbarn zu verwüsten – Schrammelrock vom aller Feinsten. Die Musik ist kalkuliertes Chaos mit Ausschweifungen in chaotische Höhepunktmomente – der Vergleich mit dem Sex ist daher nicht ganz abwiegig.
Falls dieser Artikel hier aus dem Netz gelöscht wird, liegt es am ehesten daran, dass das Wort “SEX” sehr häufig gebraucht wurde. Ich sehe schon wie die Besucherzahlen durch eindeutige Suchanfrage gesteigert werden. Bis es aber zum totalen Chaos kommt, hier wie immer und regulär die Noten etc. und das Video zu Sex Jams-Song Ages. Matz ab.
Punkte: 6 von 10 – alle Titel voller Energie, aber einige schießen einfach am Ziel vorbei

www.cdstarts.de
Die Österreichische Indie-Noise-Popband Sex Jams (Katarina Trenk am Mikrophon, Lukas Bauer an der Gitarre, Florian Seyser am Bass und Rudi Breitenthaller an den Drums) legt zwei Jahre nach ihrer Gründung und der Veröffentlichung von zwei Singles ihren Debüt-Longplayer “Post Teenage Shine” vor. Darauf eifern die vier Wiener der Indie-Gitarrenmusik der späten 80er bzw. frühen 90er Jahre im Stile von Bands wie Sonic Youth oder (mit leichten Abstrichen) Pavement nach.
Da passt eine Veröffentlichung über das kultige Wiener Indie-Label Siluh Records natürlich wunderbar. Denn Sex Jams machen resolut ernst und scheren sich einen Dreck um Wohlklang und andere Mätzchen. Ihr Sound ist betont kratzbürstig, schroff, ungehobelt und auf Dauer etwas nervig – und zwar ganz bewusst, auch wenn man sich damit gewiss nicht nur Freunde macht.
Selbst Genrefreunde werden nicht nur Begeisterung für Sex Jams empfinden. Es ist eine junge Band, die am Anfang ihrer Karriere steht, die sich ganz klar noch ausprobieren muss und erwartungsgemäß noch nicht dieselbe Virtuosität wie ihre New Yorker bzw. kalifornischen Vorreiter an den Tag legt. Man mag es auf Dauer monoton nennen und vielleicht sogar fehlende Raffinessen im Songwriting beklagen, was in Form der zehn Tracks auf “Post Teenage Shine” dargeboten wird. Trotzdem lässt sich gut erkennen, wohin die Wiener wollen, aber auch, was ihnen noch fehlt. Da heißt es nicht aufzugeben und weiter am eigenen musikalischen Profil zu arbeiten, bis das Gesamtpaket stimmt. Matthias Reichel

www.bloom.de
Das österreichische Quartett Sex Jams widmet seine gesteigerte Aufmerksamkeit unverbraucht dem energischen Noiserock und lenkt diesen nicht in diffusen Kakophonienebel, sondern entwirft konzentrierte Lieder. Diese sind von pumpenden Backbeats und klaren Grooves untermauert, von Gitarren-Dissonanz und aufbegehrendem Gesang getoppt.
Die Riffs sind lässig lärmender Indie-Rock, der um seine rebellische Vergangenheit weiß. Rüde angegangen werden diese Gitarrenmotive von verzerrten und zum Feedback strebenden Licks am Limit. Auf diese Weise gelingt der jungen Band der direkte Bezug zu den frühen Aufnahmen Blumfelds, zu Pavement, vor allem aber zu den Alben “Daydream Nation”, “Goo” und “Dirty” von Sonic Youth. Diverse Strukturen, vor allem aber Klänge sind dem New Yorker Klangkollektiv deutlich nachempfunden. Doch für ein Albumdebüt ist “Post Teenage Shine” mindestens eine gelungene Huldigung der Alternative-Über-Band und zudem ein erfreulich kompletter Interpretationenkatalog. Wenn schon ein Indie-Revival der Neunziger, dann von Personen wie den Sex Jams.

www.now-on.at
Die derzeit heißeste Band Österreichs?Das Wiener Quartett Sex Jams macht so ziemlich alles richtig. Der Name knallt und prägt sich ein, die Musik steht dem um nichts nach. Ursprünglich im Frühjahr in einer limitierten Auflage auf Vinyl erschienen, bringen die guten Menschen von Siluh Records das Debütalbum Post Teenage Shine jetzt auf CD heraus. Beeindruckend an der Platte ist zunächst, dass sie die Energie, Dynamik und Spielfreude der momentan wahrscheinlich wildesten und besten Live-Rockband des Landes rüberbringt. Die Songs dürfen rau klingen, die Produktion verfügt aber auch über einen ordentlichen Druck, den LoFi-Aufnahmen oft vermissen lassen. Generell wird man den Sex Jams nicht gerecht, wenn man sie nur als Do-it-yourself-Sensation und sympathische Krawallbande beschreibt. Da steckt mehr drin: Sängerin Katie Trenk ist als Performerin ein Rohdiamant und kann weit mehr als nur schreien, gerade die Erzählpassagen in einigen Stücken gehören zu den besten und ihre Stimme kippt ständig zwischen mysteriös, überdreht und sexy hin und her. Songs wie “Cloud On A Walk”, “Julie Had A Brother” oder “One Our Way Home Is Nowhere” zeigen zudem, Sex Jams können auch Melodien und Refrains. Man kommt kaum dazu, zu überlegen, an wen gewisse Stücke erinnern – Sonic Youth? Breeders? –, so kurzweilig verfliegen diese 36 Minuten. Post Teenage Shine macht Krachfreunde ebenso wie Kunststudenten froh. Und Beavis & Butthead hätten nur gesagt: “Cool.” Sebastian Fasthuber

www.crazewire.de
Hier herrscht zunächst einmal kein Etikettenschwindel. Sex Jams spielen lauten, hektischen Sonic-Youth-Indie, abgerundet durch einige Spritzer My Bloody Valentine, Galaxie 500 und Sleater-Kinney sowie einer lautstarken Dame am Gesang. Nervös, getrieben und auf der Suche nach modernen Geschlechterbildern, trägt das Debüt mit „Post Teenage Shine” genau den richtigen Titel. Käme diese Band aus Washington oder Portland, so würde es wohl niemanden wundern.
Interessanterweise stammen Sex Jams jedoch aus Wien und dieser Umstand könnte erklären, warum das Album bei reihenweise guten Ansätzen in manchen Momenten doch recht plakativ wirkt. Ein bisschen mehr Austausch innerhalb einer Szene hätte da vermutlich ein kleines Noise-Meisterwerk hervorbringen können, doch wo suchen in einer Stadt, die vorrangig durch Besitzbürgertum, Touristenhorden und vom Hochhalten alter Traditionen bei gegenwärtiger Bedeutungslosigkeit lebt?
So geben Sex Jams die Einäugigen unter den Blinden, spielen sich durch druckvolle Nummern wie „Happy Birthday J.C. (I’m Glad I’m Not Invited To Your Party)”, „On Your Way Home Is Nowhere” oder das taumelde, verwirrte „„Julie Had A Brother”. Im Finale wird in allen Fällen mit rauschigen Effekten auf die Schuhe gestarrt, während sich zuvor ein satter Bass und scheppernde Becken austoben durften.
Dank treffender Slogans über Langeweile und Modernität, macht diese Musik zumindest kurzweilig wirklich großen Spaß, lässt über die volle Distanz dann aber leider doch genug Ideenreichtum vermissen, um als Album ein Volltreffer genannt und politisch endgültig ernst genommen zu werden. Wer eine Compilation für das Monatstreffen des feministischen Flügels des schwarzen Blocks plant, sollte jedoch aufmerksam werden. 6/10 Bastian Küllenberg

mainstage.de
Was man an österreichischer Musik hierzulande mitbekommt, bewegt sich meist im Dunstkreis der Band Ja, Panik und des Labels Wohnzimmer. Es handelt sich also größtenteils um deutschsprachigen Indierock, den wir mit Österreich in Verbindung bringen. So war ich nicht schlecht überrascht, als ich feststellte, dass Sex Jams aus Wien kommen. Denn ihr Debütalbum “Post Teenage Shine” klingt viel eher nach New Yorker Noise Rock als nach allem anderen.
Sex Jams führen ihren Stil auf dem Album so fort, wie es auf der EP “On Our Way Home To Nowhere” im Mai 2009 begann. Hypnotische Frauenstimme, rasende Gitarren, dreschendes Schlagzeug. Eine stete Dissonanz in der Musik. Ein Vergleich zu Sonic Youth bleibt natürlich nicht aus. Doch wie bekannt ist, sind ebendiese eine schwer zu erreichende Konkurrenz und auch die Sex Jams wirken in diesem Kontext nur wie ein Plagiat dessen, was sie gerne sein wollen. Klar, die Grundidee ist gut und funktioniert. Das Prinzip Noise Rock ist erfolgreich umgesetzt. Aber auf voller Albumlänge ist die Musik zu monoton. Ein Song gleicht dem anderen und ein Hit lässt sich so auch nicht ausfindig machen.
Was aber eine Chance für die Band sein kann, ist die Stimme der Sängerin. Katarina Trenk singt mit sehr viel Energie und bringt die Message der aus Großstadt-Rebellion, Aufbegehren und produktiver Zeitverschwendung resultierenden Texte gut rüber. Dabei geht es um Kleinigkeiten und auch die großen Themen der Gefühlswelt und kein Blatt wird vor der Mund genommen. Das dürfte man sich bei so einem Bandnamen ja auch nicht erlauben!
Insgesamt bringt dieses Album keinen neuen Wind in die Musikwelt. Es gibt schon zu viele Bands, die sich an Sonic Youth orientieren und dementsprechend abgekupfert wirken. Außerdem klingen alle Songs auf “Post Teenage Shine” in meinen Ohren relativ ähnlich. Wer bedingungsloser Fan von diesem Musikstil ist, der wird mit diesem Album etwas anfangen können. Für alle anderen ist es auf Dauer zu langweilig. Wir werden sehen, wohin die Sex Jams sich in Zukunft bewegen, aber etwas mehr als ausschließlich schrammeligen Noiserock zu wagen, würde der Band mit Sicherheit gut tun. Chrissie

www.adequacy.net
There’s really nothing wrong with Sex Jams. They seem like a raucous group of devil-may-care teenagers just out to have a good time, whether that means heavy binge drinking, or, probably less-frequently, playing music together. Their debut LP Post Teenage Shrine is an entirely economic ten song collection of off-tune, Sonic Youth adoring noise-punk blazers – and generally speaking, that formula rarely goes wrong.
But for whatever reason, and maybe it’s just me, their sound simply doesn’t gel with my ears right now. Perhaps it’s because every noise-tinged rock band over the last twenty years have worn their allegiances to Saint Moore and Lady Gordon so thoroughly, that the angular guitar-assault the band puts on is simply lost in its own by-design disarray. But, more often than not, the youthful energy of songs like these are able able to pull through the sludginess of the songwriting. Frontwoman Katarina Trenk at least sounds charismatic on vocals, and like the band name suggests, she’s incredibly horny (“All I want, is your skin” on closer “Green Weather Lake”). But even that doesn’t dissuade the music from either boring me in familiarity or annoying me with misguided incoherence. It’s odd, I can’t really think of the ingredient Sex Jams are missing. They’ve got the youngster vigor and lash-tongued demeanor down, and that’s pretty much all you need for a listenable punk album, but for whatever reason the necessity of the LP doesn’t quite shine through.
It’s probably an ‘album’ issue. I’m sure in the atmosphere of a club these tracks rage a lot harder; Sex Jams certainly seem like a band whose personality exceeds their talent. Unfortunately none of that charm is caught on Post Teenage Shine. Until they figure that out, they’re going to be a difficult sell on tape. (Luke Winkie)TBADem Reiz der expliziten Dinge erliegen wir viel zu selten. Lieber rekeln wir uns in allerlei Komplexitäten, mühen uns an Begrifflichkeiten ab und versuchen, uns selbst die Welt zu erklären.
Es ist wieder einmal an der Zeit, eine liebevolle Abreibung zu bekommen. Es ist Zeit für Sex Jams. So ziemlich seit der Gründung der Band im Sommer 2008 ist ihr pop-infizierter Post-Punk aus Wien im Gespräch. Mit dem Release des Debütalbums »Post Teenage Shine« haben Sex Jams die Prophezeiungen einiger weniger wahr gemacht und sind zu den Helden von einigen mehr geworden. Aus den gut geübten Handgelenken wird gänzlich unverblümt und angenehm schmutzig das herausgeschüttelt, was es einfach sein soll: klingender, lauter Spaß, der uns vom Leben erzählt. Das ist so unbeschwert, wie lange nichts mehr. Explizit eben. (7/10)

Johanna Stögmüllerrote
raupeDissonante Akkorde + noisiges Fiepen + Frauenstimme = Sonic Youth. Ja, die New Yorker müssen für so einige Bands als Referenz herhalten. Meistens kommt dann noch die gute Polly Jean Harvey ins Spiel. Vielleicht auch noch die unvermeidlichen My Bloody Valentine. Ja, all diese Bands werden als Referenz bei Sex Jams aus Österreich, genauer aus Wien, genannt. Die Band um Frontfrau Katarina Trenk macht rotzigen, Indie-Noise-Pop und ja, eine Ähnlichkeit zu frühen Sonic Youth ist nicht abzustreiten.
Neu erfunden wir hier natürlich nichts aber es ist rund was hier abgeliefert wird. Der Schlagzeuger spielt mit ordentlich Druck und prügelt im abschließenden Green weather lake mal so richtig den Groove aus seinem Kit. Das ist schon ganz groß. Und in guten Momenten erinnern die dissonanten Gitarren-Melodien von Sex Jams in der Tat an das Spiel von Thurston Moore, was ein gutes (der Gitarrist weiß was er tut) und auch ein schlechtes Zeichen (wenig Eigenständigkeit) sein kann. Leider ist der Gesang auf Dauer zu monoton und eintönig, etwas mehr Abwechslung hätte da gut getan. Aber man kann gespannt sein, wohin sich das alles noch entwickelt.
Bleibt noch eine Frage offen. Sex Jams? „…is a song that a guy and a girl will get turned on by and will cause them to soon engage in sexual actions“. Ah ja, dann wäre das ja auch geklärt.

Ox fanzine
“Nach Veröffentlichung zweier 7“s, beide auf Fettkakao, die zweite in Kooperation mit Noise Appeal, erscheint nun auf zweiterem Label diese 10-Track-12“ der 2008 gegründeten Band. Der Labelname ist Programm, die vier Wienerinnen krachen sich in feinster Noiserock-Manier durch ihre Songs, lassen Spielraum für schön dreckigen Rock’n’Roll. Frontfrau Katharina Trenk legt ihre facettenreichen Vocals über noisige Indierock-Gitarren, singt melodisch, flüstert, spricht, lässt sich gerne auch zu hemmungslosem Geschrei hinreißen, mal verzweifelt, mal fordernd. Doch auch wenn „Post Teenage Shine“ auf jeden Fall Klasse hat, so hörenswert wie mitreißend ist und es immer wieder eingängige Passagen beziehungsweise Momente gibt, in denen SEXJAMS – benannt nach einem nicht minder noiseverliebten MILEMARKER- Song– sich bewusst zurücknehmen, würde ich mich an manchen Stellen durchaus über ein paar melodischere, harmonischere Gitarren freuen. (7) H.C. Roth

www.music-scan.de
Nach zwei 7Inch Singles legen die aus Wien stammenden SEX JAMS ihren ersten Longplayer vor. Dabei scheint es so zu sein, dass „Post Teenage Shine“ vorerst allein auf Vinyl zu haben ist. Schön und eine klare Ausrichtung in Richtung Liebhaber-Musik und bewusster Spartenzugehörigkeit. Die Österreicher haben ihren Bandnamen einer Single von Milemarker entliehen, zu denen es auch stilistische Parallelen zu verzeichnen gibt. Irgendwo zwischen verquerem Indie, Post-Rock-Tendenzen, noisigen Avancen und sogar Shoegaze-Momenten ist das variable Treiben von SEX JAMS anzusiedeln. Als Hörer fühlt man sich an Gruppen / Acts wie Made Out Of Babies, Sonic Youth und PJ Harvey erinnert. Das seit knapp zwei Jahren bestehende Outlet kann sowohl verkopft-anspruchsvoll als auch geradlinig-reduziert aufspielen. Musikalische Introvertiertheit und offensives Ausbrechen stehen sich dabei immer wieder kontrastreich gegenüber. Latent tanzbar sind SEX JAMS dazu auch noch und etliche Songs bergen das Potenzial, schroff-ungewollte Ohrwürmer zu werden. Die Wiener Kombo lässt sich auf „Post Teenage Shine“ treiben, ohne Spannung oder Anspruch vermissen zu lassen. Vielmehr verhält es sich so, dass die MusikerInnen jederzeit auf der Höhe des Geschehens sind und überaus souverän agieren. 7/10

Augustin
“Die hauptstadt hat ihren neuen Hype. Sex Jams riecht nach Spam, ist aber vielmehr ein Potenzmittel für Ohren und Körper. Seit zwei Jahren auf der Bildfläche, seit einem Jahr auf den Konzertbühnen und gleich ein Höhepunkt. So werden vom Präsentationsabend im Chelsea wahre Gipfelstürme berichtet. Anders im Redaktionsbüro: “Muss diese Frau so schreien”, tönt es aus dem Nebenzimmer. Natürlich nicht, aber dürfen bitte! Ein Streitgespräch: “Ahnungslose!” versus “Eingebildeter Affe!” und eine Belehrung (Postpunk, Noise und Sonic Youth) weiter, sind wir uns einig: Diese Band ist definitiv auf der guten Seite! Katarina Trenk nervt dabei auf höchstem Niveau. Die Buben in ihrem Rücken, Rudi Braitenthaller (dr), Florian Seyser (b), und Lukas Bauer(g), tun ihr gleich. Allem Gedröhne zu Trotz bergen diese Sex Jams noch genügend Platz für Melodien. Gib dem Lärm einen Sinn: Sex Jams!”

www.allschools.de
Denken wir uns doch mal für einen Moment was wäre, wenn SONIC YOUTH nicht mehr gute Alben veröffentlichen würden. Das tun sie, gewiss. Doch wenn es nicht der Fall wäre, dann würde ich – nach dem ersten Hördurchlauf zumindest – SEX JAMS als ihre persönlichen Nachfolger, oder: meine persönliche Nummer 2, ich sage es noch deutlicher: meine zweite Wahl nehmen. Naja, das war nach meinem ersten Hördurchgang – eine spontane Reaktion. Jetzt lief das Ding schon einige, einige Male. Und jetzt? Jetzt würde ich nicht mehr von einer Nummer 2 reden. Jetzt würde ich von einem ebenwürdigen Konkurrenten sprechen.
Und ich weiß: Mit solchen Aussagen mache ich mich angreifbar. Doch ich sage es als doch ziemlich großer SONIC-YOUTH-Fan. Und ich sage es, weil „Post Teenage Shine“ ein Debüt ist, das großes erhoffen lässt.
Doch warum halte ich mich schon wieder solange mit einer Kategorisierung, einem Vergleich auf? Nun, man muss nicht lange SEX JAMS hören um zu verstehen, welche Bands dieses Quartett am meisten verehrt. Diese Gitarren, die so klingen als säße man in einer Hütte, während draußen ein gewaltiger Sturm fegt. Oder: Diese Art, wie sich unterschwellig Melancholie (oder nicht mal das!) in eigentlich tanzbare, irgendwo auch punkige Stücke mischt. In jedem Fall wissen SEX JAMS was sie da tun. Ein weiterer netter Vergleich wäre da MY BLOODY VALANTINE – aber stimmt, wir wollten uns ja nicht mehr mit Vergleichen und Kategorisierungen aufhalten.
Impulsiv schlägt da das Schlagzeug in „Julie Had A Brother“ – und das Herz schlägt mit. Immer dabei: Dieses Grundbeben, dieses Vibrieren der Gitarren, dass man an jeder Oberfläche wortwörtlichen fühlen, wenn man es Live in voller Lautstärke erleben würde. Trotzdem wirkt „Post Teenage Shine“ stets nachvollziehbar, bleibt stets eingängig – doch das war ja schon bei SONIC YOUTH nie anders.
Ein ganz spezielles Gefühl vermittelt dann „On Our Way Home Is Nowhere“: Erdrückende Leere, nur von einer lebhaften weiblichen Stimme (oh – hatte ich vergessen, dass zu sagen?!) gebrochen. Hach ja.
„Post Teenage Shine“ ist ein Pflichtkauf für Freunde von Klängen zwischen Noise und Shoegaze. Ein einfaches, aber doch mit Tiefgang versehenes, in jedem Moment stimmiges und vor alle impulsives Album mit ganz speziellen Stimmungen und einem zauberhaft vorgetragenen Kontrast zwischen Melancholie und Lebhaftigkeit. SONIC YOUTH? SEX JAMS! 8 Pts/Olivier H.

pitfire.net
SEX JAMS heisst die Austria-Band um Frontfrau Katarina Trenk und liefern tun sie rotzigen Indie-Noise-Pop wobei eine Ähnlichkeit zu frühen Sonic Youth ist nicht abzustreiten.
Neu erfunden wir hier natürlich nichts aber es läuft rund was hier abgeliefert wird. Der Schlagzeuger spielt mit ordentlich Druck und prügelt im abschließenden Green weather lake mal so richtig den Groove aus seinem Kit. Das ist schon ganz groß. Und in guten Momenten erinnern die dissonanten Gitarren-Melodien von Sex Jams in der Tat an das Spiel von Thurston Moore, was ein gutes (der Gitarrist weiß was er tut) und auch ein schlechtes Zeichen (wenig Eigenständigkeit) sein kann. Leider ist der Gesang auf Dauer zu monoton und eintönig, etwas mehr Abwechslung hätte da gut getan. Aber man kann gespannt sein, wohin sich das alles noch entwickelt.
Bleibt noch eine Frage offen. Sex Jams? „…is a song that a guy and a girl will get turned on by and will cause them to soon engage in sexual actions“. Ah ja, dann wäre das ja auch geklärt. by indi

www.burnyourears.de
Akustisches Viagra… So oder so ähnlich ware wohl die freie deutsche Übersetzungs des ansprechenden Bandnamens der vier Österreicher. Denn unter SEX JAMS versteht man als Englisch sprechender Weltbürger laut Aussage des Labels einen Song, der einen Mann und eine Frau dazu verleitet, auf der Stelle sexuelle Handlungen durchzuführen. Wer jetzt jedoch an Kuschelrock-Balladen der Marke BRIAN ADAMS denkt, der ist von der Musik, welche das Wiener Quartett auf ihrem ersten Longplayer „Post Teenage Shine“ fabriziert, noch ziemlich weit entfernt. SEX JAMS ist lediglich der Name der Band. Auf die zehn Songs der Scheibe ist diese Bezeichnung nicht unbedingt zu projizieren. Nicht umsonst betitelt die Band selber ihre Kompositionen neben „Indie“ als „Noise“. Ein wenig anstrengend ist das Ganze schon anzuhören. Wobei man zugeben muss, dass die temperamentvolle Frontfrau Katarina Trenk tatsächlich jede Menge Sex versprüht. Nicht nur, wenn sie direkt von Räumen singt, die danach riechen, sondern die ganze Scheibe über. Dieser Schreigesang hat irgendwie etwas Erotisches…
Aber auch etwas Nerviges. Der erste Vergleich, welchen ich unweigerlich ziehen musste, als ich den Opener „Happy birthday J.C. (I’m glad I’m not invited to your party)“ das erste Mal hörte, war der zu Hanin Elias von ATARI TEENAGE RIOT. Die Musik an sich ist natürlich nicht im Entferntesten mit dem einzigartigen Techno-Lärm der durchgedrehten Berliner zu vergleichen, doch die Art der beiden Frontfrauen, ihre Texte in die Welt hinauszuschreien, ist doch irgendwie vom gleichen Schlag. Wobei Frau Trenk regelmäßig beweist, dass sie auch anders kann. Immer wieder schleichen sich sehr harmonische Parts in ihre gesanglichen Darbietungen ein, welche melodisch und teilweise gar sanft daherkommen und ein wenig Verschnaufpause zwischen all dem unzufrieden anmutenden Geschimpfe bieten. Diese Passagen befinden sich jedoch weit in der Unterzahl und können leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Rest ziemlich monoton wirkt. Das soll jetzt zwar nicht bedeuten, hier würde nur überwiegend aggressiv geschrien werden, doch mangelt es deutlich an Melodie. Sehr häufig werden uns die originellen Texte in ruhigem Stil vorgetragen. Dies wirkt jedoch meist regelrecht gelangweilt, klingt teilweise sehr disharmonisch und bereitet lediglich auf den nächsten angepissten Schreianfall vor. Nun ja, es ist halt sogenannter Noise-Rock. Wem’s gefällt…
Und es wird mit Sicherheit jede Menge Leute geben, denen es gefällt. Diese sind vor allem daran zu erkennen, dass sie die komplette SONIC YOUTH-Discographie ihr Eigen nennen und auch tierisch auf IGGY POP und THE STOOGES abfeiern können. Wenn abends mit den Studienkollegen ein wenig geraucht und über politische Themen diskutiert wird, darf auch gerne mal eine der klassischen Scheiben von MY BLOODY VALENTINE rotieren. Überhaupt sind die alten Sachen, sei es Punk oder Rock, sowieso sehr viel besser als all der neumodische Kram. Dieser wird nur toleriert, wenn er oldschool klingt. Wer sich jetzt hier wiedergefunden hat, der ist auf jeden Fall potentieller Käufer dieser Scheibe. Denn SEX JAMS klingen tatsächlich wie die Weiterentwicklung der SONIC YOUTH und strahlen die Coolness, welche man von Bands aus diesem Dunstkreis erwartet, wirklich hervorragend aus.
Da sieht man natürlich gerne darüber hinweg, dass auf „Post Teenage Shine“ nicht wirklich etwas Neues geboten wird. Wie bereits erwähnt, ist das Wort „neu“ in diesem Fall ja sowieso eher ein negatives Attribut. Die Instrumente werden jedenfalls solide bedient. Der Bass begleitet tief dröhnend die verspielten und teilweise schwer nachvollziehbaren Gitarrenläufe, während der Drummer sein Bestes gibt, durchgehend Rhythmus zu erzeugen. Und das gelingt. An sich gibt es nicht viel auszusetzen. Doch leider klingt das Endergebnis einfach zu langweilig, um wirklich im Ohr hängen zu bleiben. Zu monoton fließt die Notensuppe vor sich hin und wirkt zumindest auf Nicht-Noise-Rock-Fans wie mich streckenweise gar nervig. Ich kann nur jedem dazu raten, sich ein eigenes Bild von den SEX JAMS zu machen… 5/10 Gunnar

Mica
Richtig guter, ungemein erfrischender und rotzig gespielter Indierock steht am 10. April im Grazer Forumkeller auf dem Programm. Mit Sex Jams ist eine Truppe zu Gast, die in Sachen Noiserock mit Popeinflüssen ihre Lektionen offenbar vorbildlich gelernt hat. Ganz in der Tradition solcher Legenden wie Sonic Youth schüttelt die Wiener Combo einen erstklassigen Rocksong nach dem anderen aus dem Ärmel. Zu hören auf dem eben erschienenen Debüt “Post Teenage Shine”.
Es gibt Musik, die einfach nur Spaß macht, die einfach nur wirkt, ohne dass man sich als HörerIn wirklich große Gedanken machen muss. Eine Band, die das Spiel zwischen räudigem Rock und einem gewissen Popappeal perfekt beherrscht, ist die Wiener Combo Sex Jams. Ohne großen Firlefanz musizieren die vier Wiener MusikerInnen Katarina Trenk (Vocals), Florian Seyser (Bass), Rudi Braitenthaller (Drums), Lukas Bauer (Guitar) einfach aus dem Bauch heraus. Erstmals auf sich aufmerksam machen konnte der Vierer mit seiner EP „on our way home is nowhere”. Und was sich bereits damals hoffnungsvoll ankündigte, fand mit im kürzlich erschienenen Debüt “Post Teenage Shine” (NOISE APPEAL RECORDS) seine Bestätigung. Sex Jams wissen wie originelle Gitarrenmusik heutzutage zu klingen hat. Die Band bedient sich der unterschiedlichsten Elemente aus dem reichhaltigen Fundus der Rockgeschichte und fügt diese zu einem höchst eigenständigen Sound zusammen.
Dazu eine wahrlich rohe Produktion, welche die Musik von Sex Jams so erklingen lässt, als wäre sie in der Garage aufgenommen worden. Musikalisch gibt sich der Vierer sehr abwechslungsreich. Eingängige, groovige und schnell in den Ohren hängen bleibende Passagen wechseln sich im Minutentakt mit eruptiven wütenden Noiseausbrüchen ab. Dazu der sehr rotzige, temperamentvolle und zugleich äußerst coole Gesang der Frontfrau Katarina Trenk und fertig ist die unglaublich international klingende Post-Hardcore-Pop Version von Sex Jams. Hin und wieder blitzen in den Songs auch Zitate von Bands wie Sonic Youth und Rites Of Spring durch, was aber wenig stört. Man kann durchaus schlechtere musikalische Vorbilder haben.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Sex Jams ein mehr als beachtliches Debüt vorgelegt haben. Man kann durchaus davon auszugehen, dass von den vier jungen Musikern auch in Zukunft noch so einiges zu hören sein wird. Eine erste Talentprobe hat die Wiener Truppe zumindest schon einmal abgelegt. Mt

Cracked
Sometimes everything falls into place and then everything works out well. Those moments are far and between, but waiting up for them is worth all the hassle and the anguish. Is it possible to plan such moments? To organize all the factors and demands in a way that in time the evolution of events as they will happen will lead to such a moment? I am pretty sure, that you can plan as much as you want to, a big dose of luck, or the interference of fate if you will, will be necessary to really make such a moment.
On the other hand, it does not seem so impossible, as we are not talking about moments of pure bliss here, not nirvana or revelations, but moments that are memorable because everything works out well. In our times, with demands being lowered every day as to what a good life is, it should be more and more possible. Still, a good moment is a good moment also by the distance it has to what your life usually is like. Now we’ll skip the philosophical commonplaces and go straight to where this was headed to at some point, before it got lost: “post teenage shine” is an album where a lot of things fall into place and the whole thing works out well.
The four piece from Vienna do a lot things very well, such as playing dynamic, stressed and energetic hardcore that comes with the appeal of knowing its roots, straight in the Eighties to Nineties alternative Noise of one band that will always be mentioned in reviews of Sex Jams: Sonic Youth. The female vocals and the bass/guitar-harmonies within the riffs necessitate that connotation. Especially when they do dome freaky, weirdo stuff in the songs. At some points they also remind me of the Los Angeles-based, MTV-oriented alternative rock of a mid-nineties band (back when MTV still meant something regarding music, when it really played music videos) called The Nymphs, who had a great singer as well. Especially on tracks like “crystal cabinet” or “ages” they have that larger than life appeal, which is common with a lot of things that come from the city of angels.
Sex Jams will raise a lot of namedropping and connotations in reviews, theirs is just that kind of music. It is great, energetic and sometimes wild alternative rock. This could be big, in a festival rock kind of way, but then I have a hunch, that the band is not really interested in that. Who, in their right mind, really would want to play opener or second to opener, at three in the afternoon in full sunlight to a couple of thousand people still hungover and tired from the night before, looking for some decent food that does not cost a fortune? Yeah, I don’t much like festivals, go figure. I’d prefer to see them on a small stage in a decent rock club, in a winter night, where the beer and the sweat from the show keep me warm on the way home, and my ears will ring me gently to sleep. I don’t know yet, but I guess Sex Jams are pretty good at that.
What’s most remarkable about “post teenage shine”, and what only comes to light after listening to the album a few times, is the maturity and self-consciousness these four go at playing their music. There seems to be a lot of confidence in their songs, their sound and their playing. That includes a clean and crisp production that underlines the full amplified sound of the band. I know, in this time of computer software any kind of production is easily available and that is really not a factor to which a band or a record can be distinguished. I mean, there are (almost) no bad productions any more, everything sounds very professional easily. Yes, of course, some productions really add something to the music.
Finally, do I have a thought on the name of the band and their penchant to sing or mention sex and sex-related issues in their songs? Well, not really. Band names are only interesting the first time around, at some point they lose their meaning (e.g. Sonic Youth – they are all in their Fourties nowdays…!) and with hardcore I rarely listen to the lyrics anymore. Summing up, a great release by a young band from around the corner, bringing back some of the good old times (well, not that old, maybe a decade ago…) if you can still remember that, and then also offers a lot of energy for those who can’t.
P.S.:Another vinyl only release on noise appeal – what kind of business plan is that? Anyway, I support that. It is impossible to download the feeling of putting a record on. You can download the feeling of putting a CD into a player, though not the feeling of unwrapping a CD for the first time.

falter 9/2010
Schon wieder ein tolles Debüt aus dem Wiener Pop-Underground. Wobei „Pop“ hier nur bedingt passt, verbergen die Sex Jams eingängige Momente doch hinter lärmenden Gitarren und bockigen Rhythmen. Das Quartett um die Sängerin Katarina Trenk eint coole Langeweile und Agilität, Weltverdruss und Aufbegehren. „It’s you and me against the world“ heißt es da, „this room smells like sex, it’s our sex“ etwas später. Als Referenz winken Sonic Youth zu Zeiten ihrer Großtat „Goo“ aus den zehn Songs dieser auf 300 Stück limitierten LP; eine schicke neue Vinylsingle ist ebenfalls zu haben. Stöger

vice 2/2010 Album of the month!!!
Manchmal funktionierts, viel zu oft tut es das nicht. Ständig denkt man sich, man sei zur falschen Zeit am falschen Ort. Viel zu selten hört man sich selber sagen “Ja, hier gehör ich hin”. Ich wäre zum Beispiel echt gerne in Manchester so ca. 1991 gewesen. Ab und zu kommen diese Momente, in denen man quasi-nostalgisch an Zeiten denkt, die man nur periphär oder aufgrund des Alters kaum miterleben konnte. Dafür war ich 1990 bei Fugazi in der Arena. Als Zwölfjähriger. Seitdem sind 20 Jahre vergangen. Und, quite honestly, es ist nicht viel passiert. Hip Hop gab’s schon, House auch. Indie hat sich nicht gross verändert und auch sonst so. Sex Jams bringen jetzt, es ist Anfang 2010, Post Teenage Shine raus, als wär die ganze Zeit nix gewesen, und das macht die Platte zeitlos. Ähnlichkeiten zu Sonic Youth kommen nicht von ungefähr; nicht als Rip-Off, sondern eher vom Bauchgefühl her. Und Katies Stimme traut sich mehr, fragt mehr. Das sind Teenager in den Zwanzigern, Dreissigern, Vierzigern. Teenager aus Wr. Neustadt. Lange hat’s gedauert, aber hier ist der Missing Link: Österreich hat guten Post-Rock. Hier gehören wir hin. Noise Appeal braucht aber ein besseres Logo. Kitschtante