FORMAT
noise218, LP
STATUS
available
RUNNINGTIME
38:55
TRACKLIST
A1 Steal My Smile
A2 L.I.C.
A3 Ease The Pain
A4 Fight
B1 Meaningful Jam
B2 Suit You
B3 Meaningful Song
B4 Night Of Green
PRESSING INFORMATION
300 copies LP, 180g vinyl, DL Codes included
RELEASE DATE
17.01. 2025
Mit „Songs Of Confusion“ präsentieren The New Mourning ein Album, das wie eine intime Jam-Session wirkt – roh, ungeschönt und voller Gefühl. Und genau darin liegt der Reiz.
Mit „Songs Of Confusion“ liefern The New Mourning ihr zweites Album ab. Dieses acht Tracks umfassende Werk, entstanden unter der Leitung von Thomas Pronai, hält sich ganz dem Ziel treu, die rohe Energie des Rock‘n’Roll in seiner reinsten Form einzufangen. Die Reise des Albums begann während Thomas Pronais Tournee mit Pete Astor, wo er die Dynamik einer Live-Band erlebte, die einfache, unverfälschte Songs spielt. Diese Erfahrung prägte das Fundament für The New Mourning und beeinflusste den Wunsch, diese Energie auch auf Band zu bannen.
Songs Of Confusion – Der raue Start
Bereits beim Opener „Steal My Smile“ wird klar, dass die Band den rohen, unperfekten Sound leben. Zudem wird die experimentelle Note deutlich, die sich durch das gesamte Album zieht. Der zweite Track „L.I.C“ ist ein sechsminütiges Experiment, das eher an eine Jam-Session erinnert und mit seinen Klängen gegen den Spotify-Algorithmus ankämpft, der vornehmlich kürzere Werke belohnt. Aber dennoch behauptet der Track mutig seine eigene Identität.
The New Mourning und ihr experimenteller Ansatz
The New Mourning Songs Of Confusion Albumcover
Mit „Ease The Pain“ wird es ruhiger und melancholischer, doch der experimentelle Rock-Ansatz bleibt spürbar. Dabei gelingt es der Band, den Drang nach Experimenten geschickt dosiert einzusetzen, ohne in extravagante, überladene Strukturen abzudriften. „Suit You“, ein klares Highlight des Albums, zeigt ebenfalls die weichere Seite von The New Mourning und erinnert eher an Indie-Rock als an kräftige Hardrock-Gitarrenriffs oder kraftvolle Beats. Die Band präsentiert sich hier subtil, mit sanften Klängen, die durch kleine experimentelle Elemente bereichert werden.
Auch im letzten Track „Night Of Green“ bleibt die Band ihrem Kurs treu. Die Mischung aus Indie-Rock und experimentellem Ansatz wirkt nie zu radikal, sondern bleibt immer im Bereich des Zugänglichen, was das Album für eine bestimmte Hörerschaft besonders interessant macht. Der experimentelle Ansatz ist sicherlich nicht für jedermann, und wer schnelle, grelle Highlights erwartet, könnte enttäuscht sein. Aber das ist auch nicht der Anspruch von „Songs Of Confusion“.
The New Mourning und ihre Nische
„Songs Of Confusion“ ist eine Hommage an den reinen Rock, gemischt mit Indie-Elementen und einem Hauch von Experimentierfreude. Es spricht eine spezifische Hörerschaft an und liefert etwas, das authentisch, anders und erfrischend ist – eine willkommene Abwechslung zu den oft glattpolierten Mainstream-Alben. Es ist ein Album, das seine eigene Nische bedient und in dieser definitiv punktet. Wer sich auf die experimentellen Klänge einlassen kann, wird von diesem Werk definitiv nicht enttäuscht werden. (Mia Lada-Klein)
Die Lust am Live-Sound wuchs bei Thomas Pronai in den letzten Jahren, unter anderem durch seine Tour als Teil der Live-Band von Pete Astor inspiriert. Diese spontane Unmittelbarkeit wollte er auch mit seiner aktuellen Formation The New Mourning einfangen. Gut zweieinhalb Jahre nach dem Release des Einstands „When The Light Fades“ war man dieser Aufgabe gewachsen, nun aufeinander eingespielt und durch die kürzliche Hinzunahme eines Bass VI im Sound noch wuchtiger und breiter aufgestellt. „Songs Of Confusion“ will vielleicht nicht erwachsener sein, zeigt jedoch eine Band, die sich endgültig gefunden hat.
Und das wird bereits im statischen und doch nie langweiligen Opener „Steal My Smile“ mehr als deutlich. Die Art und Weise, wie das Quartett hier marschiert, stoisch und voller Rückenwind, bei aller neu gewonnenen Wucht doch zart und einfühlsam – ein grandioser Widerspruch, der in den ruhigen, psychedelisch angehauchten Momenten ganz schwer atmet. Im direkten Anschluss wählt „L.I.C.“ sehr bewusst das Langformat, wirkt stellenweise wie ein Alternative-Jam mit Post- und Kraut-Note, ohne sich diesen Gelüsten jedoch jemals gänzlich hinzugeben. Stattdessen wird der nahezu konstante Fluss durch vorwitzige, schrammelnd-funkige Gitarreneinlagen im Mittelteil zerschossen, bevor sich Verfremdung breitmacht.
Die Suche nach Bedeutung – Selbstreflexion und Aufruhr, Klarheit und Ungewissheit zählen zu den Leitmotiven dieser Platte – äußert sich auch in den Songtiteln. Ein „Meaningful Jam“ täuscht leichte Bedeutungslosigkeit an und findet in bester Post-Rock-Manier zu einem kolossalen Höhepunkt der noisigen Art. „Meaningful Song“ ist die eingängige Antwort mit Gesang, lange Zeit feinsinnig und brav, bevor der Schlussakt abhebt. Dass ausgerechnet „Fight“ reduziert und minimalistisch anmutet, passt ins Bild. Abermals drehen The New Mourning im Schlussakt komplett am Rad, begleitet von großem Unterhaltungswert.
Überhaupt zeugt dieser Zweitling von ganz besonderem Wahnsinn, bizarr und undurchsichtig auf der einen, butterweich und voller Feingefühl auf der anderen Seite. Was bei anderen Bands wohl in Chaos ausarten würde, gelingt The New Mourning gar prima. 40 Minuten im konstanten Fluss, voller Überraschungen und Wendungen, vermeintlicher Statik und purer, ungefilterter Intensität machen Laune. Wie schon beim Vorgänger macht auch „Songs Of Confusion“ nicht immer deutlich, wohin die Reise eigentlich gehen soll, und erklärt den Weg zum Ziel – ein einfaches, beliebtes Werkzeug, hier exzellent aufgelöst. Mehr als nur ein starkes zweites Album. (Walter Kraus, 4/5)
The New Mourning is a group of musician/composer and record engineer Thomas Pronai, who together with a team of like-minded people, realized the second album of the band. „Songs Of Confusion“ consists of 8 songs, the publisher is „Noise Appeal Records“, and in addition to the digital version, the album is also available in vinyl format.
As the author says, „Songs Of Confusion“ delves into moments of introspection and turbulence, where clarity and uncertainty collide. Musically, the band offered an unusual combination of several genre idioms, blended into mostly calmer mid-tempo songs. I would add that all the time you can feel some kind of mood that touches on post-new wave elements, as well as the period of the late 80s. Different and unusual arrangement solutions are present from song to song, and the fact is that it is not easy to get into the band’s way of thinking. There is also a special „dramaturgy“ that the group communicates all the time through its music.
The New Mourning offered some of their original vision, and the fact is that the material itself will cause different reactions from listeners.
Mit Songs of Confusion präsentierten The New Mourning am 17. Januar ein Album, das die Essenz von Rock ’n‘ Roll in einer einzigartigen Form einfängt. Die acht Tracks tauchen tief in die Unsicherheiten und Herausforderungen des modernen Lebens ein, beleuchten Veränderungen und die damit verbundenen persönlichen Fragen. Es ist ein Werk, das nicht nur musikalisch überzeugt, sondern auch emotional berührt.
ZWISCHEN INTIMITÄT UND ROHER ENERGIE
Das Album trägt die Handschrift von Thomas Pronai, einem Musiker und Toningenieur, der es versteht, rohe und ungefilterte Energie in einem authentischen Soundgewand zu verpacken. Aufgenommen in seinem weitestgehend analogen Studio, gelegen in der Stille der pannonischen Tiefebene in Österreich, versprüht Songs of Confusion eine unverkennbare, organische Atmosphäre. Dieser ländliche Hintergrund fernab vom urbanen Trubel spiegelt sich in jedem Ton wider und verleiht den Songs eine intime, fast greifbare Erdigkeit.
MUSIK MIT CHARAKTER
Jeder Track auf Songs of Confusion erzählt eine eigene Geschichte und schafft es, das Wesen von Veränderung und Unsicherheit in verschiedenen Facetten einzufangen. Die Kombination aus klarer Produktion, analogem Charme und ehrlichen Texten macht das Album zu einem Werk, das sich sowohl musikalisch als auch thematisch vom Mainstream abhebt. Die rohe Emotionalität wird durch Pronais Vision getragen, die Rock ’n‘ Roll nicht als poliertes Produkt, sondern als kraftvolle, ungeschminkte Kunstform versteht.
FAZIT: EIN ZEITLOSES WERK MIT TIEFGANG
Mit Songs of Confusion liefert The New Mourning ein Album ab, das den Geist des Rock ’n‘ Roll aufgreift und mit einer modernen, introspektiven Note versieht. Die erdige Produktion, die tiefgründigen Texte und die unverfälschte Energie machen dieses Werk zu einem besonderen Erlebnis. Songs of Confusion ist nicht nur Musik, sondern ein Statement – für alle, die sich in der Verwirrung der modernen Welt wiederfinden und dabei einen authentischen Sound suchen, der direkt ins Herz geht. (Martin „Otte“ Oertel)
Für Verwirrung sorgen die acht Songs auf dem neuen Album von THE NEW MOURNING ganz sicher nicht. Denn was die vier Herren auf ihrem zweiten Album veröffentlichen, ist vor allem eines: sehr nostalgisch. Ich fühle mich an die frühen 2000er erinnert, als Bands wie LOGH, BLUENECK, ONCE WE WERE und STARMARKET sich in Clubs wie der Astrastube, Schilleroper oder Weltbühne die Klinke in die Hand gaben. Da wundert es auch nicht, dass man sich für die Produktion in einem analogen Tonstudio in der österreichischen Einöde traf, um möglichst erdige, organische Sounds zu produzieren. So siedelt sich die Musik von THE NEW MOURNING irgendwo zwischen den Eckpfeilern Postrock, Shoegaze und Indie(folk) an, Songs werden gerne auch mal auf fünf Minuten gestreckt und durch gehauchte Vocals ergänzt. Das ist ganz schön einerseits, ein wenig langweilig andererseits. Insbesondere dann, wenn gute Ideen endlos ausgereizt werden oder Songs am Ende ausgefadet werden. Das habe ich auch schon lange nicht mehr gehört. Zugleich macht es aber natürlich auch Spaß, sich an längst vergangene Zeiten zu erinnern. Entscheidet selbst! (3/5, Jens Gerdes)
Thomas Pronai, Georg und Gerald Allacher sowie Michael Rieder sind dem Indie-Rock verpflichtet. Der Bass spielt eine wichtige Rolle. Die hemmungslose Fröhlichkeit hingegen ist nicht mit von der Partie. Hoffnung schimmert trotz all der Konfusion durch wie ein Sonnenstrahl im November. Und fad oder einschläfernd, wie ein blöder Kerl im Standard-Forum meinte, ist das überhaupt nicht, wenn man einigermaßen Geschmack mitbringt. Es ist getragen, wohl überlegt. Es gibt einen „Meaningful Jam“ und einen „Meaningful Song“. Und es hat definitiv seinen kraftvollen Momente. Hier spielen Klasse und Erfahrung, das hört man vom ersten bis zum letzten Song. Schöne Platte für gute Menschen. Und ein sehr feines Corporate Design, das sich durch die Bandgeschichte zieht, das sollte man auch mal lobend erwähnen.
OX Fanzine #178
Spaghettiwestern-Gitarren treffen Synthies und Casio-Orgel? Das österreichische Quartett rund um Toningenieur Thomas Pronai macht es möglich. „You cannot steal my laughter / You cannot steal my smile“. Ich sehe da gerade die passende (mindestens) fünfminütige Sergio Leone-Szene vor meinem geistigen Auge ablaufen. Allgemein spielt hier vieles auf der psychedelischen Schiene, kein Song bleibt unter dreieinhalb Minuten, das spricht ja schon mal ein Stück weit für sich. Es gibt endlos im Kreis mäandernde Loops, unterlegt von feingeschichteten Gitarren, clever eingesetzten Effekten und einem mal zurückhaltend pointierten, mal recht ungestüm lärmenden Schlagzeug. Da kommt auf jeden Fall eine Menge Musikerfahrung zusammen. Rein instrumentale Post-Rock-Ausflüge laden zum Grübeln ein, um schon im nächsten Song mit einer derbe fräsenden Synthie-Hookline alles zu zerschlagen. Abwechslungsreich bis zum Anschlag. Manchmal fast ein bisschen zu sehr. Die Konfusion, ich verstehe schon. Einfach reinhören und rosinenpicken. (Anke Kalau 8/10)
Der Bandname, THE NEW MOURNING, mit seinem schelmischen Wortspiel gefällt mir ja ausgesprochen gut. Wer aber hier eine Dark Rock oder Gothic-angehauchte Band oder Platte erwartet, der liegt leider gänzlich falsch. Vielmehr bieten die Österreicher vom Stoner beeinflussten Rock, der dem Hörer eine Menge Geduld und Nerven abverlangt. Denn der Albumtitel, “Songs Of Confusion”, ist durchaus programmatisch zu verstehen. Mich zumindest hinterlassen die acht Tracks in der Tat etwas confused. Der Opener ‘Steal My Smile’ gibt sich zunächst als ein Noise-Fuzz-Gebräu aus, welches mit repetitiven Vocals garniert wird, ehe nach drei Minuten auf einmal ein C64-Motiv daherkommt, was mich latent an “Gianna Sisters” erinnert. Schräg! Aber immerhin mit der schönen Aussage: “You cannot steal my smile!”. Das folgende ‘L.I.C.’ beginnt mit locker beschwingten Drums und man fängt direkt an mit dem Bein zu wippen. Und dann passiert: Nix! Zumindest bis zur vierten Minute, nur um dann bei circa 5:30 wieder ein Noise-Irgendwas zu werden. Was mir dieser Track sagen soll? Ich habe auch nach mehrmaligem Hören keine Ahnung. Nun folgt ein angebluester und wieder sehr reduzierter Start, ehe auch ‘Ease The Pain’ zur Mitte wieder etwas Fahrt aufnimmt. Schon jetzt merkt man, dass sich dieses Muster wiederholt, auch wenn die Tracks in sich unterschiedlich aufgebaut sind. Es beginnt leise, dann passiert eine Weile nichts, dann kommt noch eine neue Facette hinzu.
Wer eine kleine Reminiszenz an die frühen NIRVANA zu “Bleach”-Zeiten sucht, der wird mit dem Auftakt zu ‘Fight’ fündig, leider auch mit dem dazugehörigen Sound, der ein wenig wie ein Demo klingt, so rau bleibt die Produktion. Und wen es jetzt noch überrascht, dass gegen Ende eine dramaturgische Wendung eingebaut wird, der hat zuvor nicht zugehört oder nicht mitgelesen. So könnte ich nun auch noch durch die restlichen vier Songs gehen, würde mich aber dann ähnlich wie THE NEW MOURNING in ihren Songaufbauten wiederholen. Keiner der Tracks bleibt am Ende wirklich hängen oder gar nachhaltig greifbar. Es passiert gefühlt eine Menge durch die unterschiedlichen Einflüsse und Stile, aber dann doch auch wieder nichts, weil sich keine Melodie oder kein Hook dauerhaft festzusetzen vermag. So ist mir auch die Zielgruppe für “Songs Of Confusion” nicht klar, sie dürfte aber bestenfalls im Randbereich unserer Leserschaft zu finden sein. Ich wüsste auch nicht, was ich als Anspieltipp benennen sollte, so verworren ist dieses Song-Sammelsurium. Manche nennen das wohl einfach Kunst. Für mich bleibt da zu wenig hängen. Wer mal was anderes ausprobieren möchte, der testet es aus und kann mir danach gerne schreiben, ob er ebenfalls so confused nach den knapp vierzig Minuten gewesen ist. (Stormrider 5/10)
Einen anderen Zugang mit gänzlich anderen Stimmungslagen bietet das neue (zweite) Album des Quartetts The New Mourning. Mastermind Thomas Pronai kennt man u.a. von seinen Bands The Beautiful Kantine Band und Le Charmant Rouges – und seine Mitstreiter Georg und Gerald Allacher (Gitarre, Schlagzeug) und Michael Rieder (Gitarre) von diversen anderen Projekten. Die Indierock-Urgesteine sind jetzt, auf „Songs Of Confusion“ (Noise Appeal), bei einem formstrengen und atmosphärischen, vor allem auf Reduktion, Prägnanz und Repetition setzenden Pop-und Rockentwurf angekommen, der aus bekannten Rocksound-Versatzstücken mäandernde Soundteppiche und stimmungsvolle Klangkaskaden entwickelt.
Melodie, Rhythmus und Improvisation verschmelzen auf organische Weise miteinander, klassische Shoegaze-Momente und dezente Noise-Interventionen treffen auf meditative Sounds und eine schattenhafte Melancholie.
Erstaunlich ist, wie frisch, vital und gleichzeitig gefühlvoll und warm diese Musik klingt, obwohl sie aus hinlänglich bekannten musikalischen Zutaten besteht. Die Koordinaten reichen von Rockmusik a la Velvet Underground bis zu Krautrock a la Can und die daraus entwickelten Klangwelten und Songs gehören mit zum Besten, was Thomas Pronai mit diversen Mitstreitern und Bands bisher veröffentlicht hat.
Mit „Songs of Confusion“ bringt The New Mourning ein beeindruckendes Album heraus, das sich zwischen Psychedelic Rock, Shoegaze und Indie Rock bewegt. Das Album wurde am 17. Januar 2025 auf Noise Appeal Records veröffentlicht und besteht aus acht Songs, die die Zuhörer in eine emotionale, tiefgründige Klangwelt eintauchen lassen. Die Band setzt dabei auf eine Mischung aus verträumten Gitarren, atmosphärischen Sounds und eindringlichen Gesangsharmonien.
Schon der erste Song macht klar, dass The New Mourning keine gewöhnlichen, eingängigen Popsongs produziert. Stattdessen setzen sie auf lange, ausdrucksstarke Kompositionen, die sich langsam aufbauen und viel Raum für musikalische Experimente lassen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Track „L.I.C.“, der über sechs Minuten lang ist und mit einer Kombination aus fließenden Melodien, sanftem Gesang und einer fesselnden Instrumentierung überzeugt. Das Stück entwickelt sich nach und nach, baut Spannung auf und zieht die Hörer in eine fast hypnotische Stimmung.
Ein zentrales Merkmal des Albums ist der Gesang. Die Stimmen der Bandmitglieder verweben sich mit den Instrumenten und klingen oft wie ein zusätzliches Instrument. Besonders Songs wie „Suit You“ und „Meaningful Songs“ erinnern mit ihrer dichten und atmosphärischen Stimmung an große Shoegaze-Bands wie My Bloody Valentine oder Slowdive, bleiben aber trotzdem noch typisch The New Mourning, also eigenständig und frisch.
Die Produktion des Albums ist bewusst roh und ungeschliffen gehalten. Dadurch klingt es fast so, als würde man die Band live in einem kleinen, intimen Club hören. Diese Natürlichkeit gibt dem Album eine besondere Intensität und Echtheit. Die Songs klingen dadurch nicht überproduziert, sondern lebendig und direkt.
Insgesamt ist The New Mournings „Songs of Confusion“ ein mutiges, außergewöhnliches Album, das sich von glattpolierten Mainstream-Produktionen abhebt. Es ist ein Werk für alle, die sich auf atmosphärische, experimentelle Musik einlassen möchten. Wer sich Zeit nimmt, das Album in Ruhe anzuhören, wird mit einer einzigartigen, emotionalen Klangreise belohnt.
Zu erwerben ist dieses schicke Ding bei Noise Appeal Records. Auch bei JPC gibt es das Album zu bestellen. Ihr wollt uns und unsere Arbeit finanziell unterstützen? Dann habt ihr die Möglichkeit über den folgenden JPC-Affiliate-Link das Album zu erstehen:
THE NEW MOURNING – SONGS OF CONFUSION
Viel Spaß beim Hören und Entdecken! (Stephan)
Der österreichischen Band The New Mourning ist – unter der Leitung ihres Masterminds Thomas Pronai – mit dem zweiten Album „Songs Of Confusion“ in der Abgeschiedenheit des ländlichen Alpenstaates etwas recht Bemerkenswertes gelungen. In seinem weitestgehend analog eingerichteten Studio spielten Pronai & Co. eine Songsammlung ein, in der sich in spielerischer Zusammenarbeit Elemente aus moderner Indie-Attitüde, klassischen Rock-Strukturen und der Unerbittlichkeit lebendiger Krautrock-Rhythmen zu einer lebendigen, eigenständigen Melange zusammenfügen.
Wie der Titel des Albums vermuten lässt, ist das Album ein Statement zu den verwirrenden Zeiten unserer Tage – was sich allerdings eher musikalisch (über die nervöse Energie des gemeinsamen jammens) als inhaltlich (über die minimalistischen Lyrics) manifestiert. Als besonderes Gimmick haben sich die Jungs für diese Scheibe einen Bass VI (also einen Bass mit sechs Saiten, der dann zur Not auch wie eine Gitarre gespielt werden kann) zugelegt, was zu einem charakteristischen Sounddesign führt, bei dem die verschiedenen Gitarren- (und Synthesizer) Elemente kunstvoll auf verschiedenen Ebenen miteinander verwoben wurden, ohne dass dabei ein konventioneller Rocksound entstand. Und es hilft natürlich allgemein, dass sich The New Mourning dem klassischen Postpunk-Diktat der Monotonie verweigerten und munter in Sachen Songstrukturen und Melodie machen.
„Songs Of Confusion“ von The New Mourning erscheint auf Noise Appeal/Sony Music. (ULLRICH MAURER)
Le groupe autrichien en est aujourd’hui à son second opus, nous proposant des compositions autour de l’incertitude du monde moderne, et des questions face aux changements qui s’imposent à nous. Pour porter ces brûlants sujets de société, la formation construit un indie-rock/indie-folk où, l’on ressent une force intérieure due à une coloration rock’n’roll, portée par un chant placé légèrement en retrait, et des riffs rugueux de guitare. Notons ce petit côté ’classic-rock’, qui nous ramène vers un rock alternatif typé eighties cependant, le second morceau prend ici le contre-pied de la première composition, avec un indie-rock plus contemporain :
Un tempo plus cadencé et plus enjoué, des sonorités électro-futuristes, qui donnent du punch et surtout, découlent sur cette alchimie entre le rythmique moderne et des arpèges bluesy et rock’n’roll plus classiques ! Comme si le passé et l’avenir ne faisait qu’un, un rock finalement en phase avec le contexte des chansons, un voyage temporel et musical, qui questionne justement l’auditeur averti. A partir de sons rock et folk classiques, The New Mourning, construit étrangement un indie-rock/folk contemporain, qui force l’admiration et prouve les capacités de composition du groupe. Le rendu sonne rock à chaque instant, avec à la fois cette empreinte rock’n’roll et cette coloration moderne, sans oublier souvent ce mid-tempo ou tempo faussement feutré déposant doucement une mélodie aux relents aériens et psychédéliques :
Car l’énergie est bel et bien là se dévoilant, lorsque les accords se font plus appuyés, versant vers des sons rugueux couvrant l’espace sonore.
A partir d’un travail transversal entre les époques et les ambiances, le groupe autrichien conçoit un indie-rock/folk où, l’empreinte rock reste omniprésente et où, la volonté de construire une musique quelque part intemporel est perceptible. Une conception à la fois alternative et contemporaine. Ou tout simplement, un foutu bon album rock ! (Philippe Thirionet, 4,5)
Noise Appeal Records schreibt zur Band The New Mourning und ihrem Album “Songs Of Confusion” unter anderem:
»[…] Dieses acht Tracks umfassende Album ist das neueste Werk von Thomas Pronai, Musiker und Toningenieur, dessen Vision für The New Mourning darauf abzielt, ungefilterte Energie des Rock’n’Roll in seiner Essenz einzufangen. Die Songs wurden in Pronais (größtenteils) analogem Studio am Rande der pannonischen Tiefebene in Österreich aufgenommen ein ländlicher Schauplatz, der jedem Ton eine erdige, organische Qualität verleiht. […] Der Bass VI […] ist in den Songs von zentraler Bedeutung und fügt eine markante Schwere und Vielschichtigkeit hinzu, die eine einzigartige ‘Gitarrenwand’ erzeugt. Dieser Drei-Gitarren-Ansatz schafft einen Klang, der zugleich gewaltig und intim wirkt und sich perfekt den Themen der Unsicherheit und inneren Reflexion anpasst, die das Album definieren. […]«
“Songs Of Confusion” ist als als LP oder Download erhältlich.
Dem Bandname zufolge ist Trauer angesagt, wohl eine neue Art von Trauer.
Wenn man sich mit dem Begriff Trauer beschäftigt, oder bereits selbst eine geliebte Person verloren hat, weiß wie sich Trauer auswirken kann. Man zieht sich zurück, wird introvertiert, man will es nicht wahrhaben, man gibt seinen Gefühlen expressiv Ausdruck oder Trauer hat körperliche Beschwerden zur Folge.
“Songs Of Confusion” von The New Mourning vermittelt eine ganze Palette von Emotionen, die sowohl den Albumtitel als auch den Bandnamen reflektieren.
Innerhalb der acht Lieder kommt so einiges an musikalischen Gefühlen zusammen.
Mäandernd zwischen den Polen aus Stoner Rock und Singer/Songwriter bieten die knapp über neununddreißig Minuten Gesamtspielzeit einen Kosmos, dem man sich voll hingeben muss, um die komplette Bandbreite und deren Details wahrzunehmen. Wer die The New Mourning-Musik aufgeschlossen angeht, wird seine wahre Freude an den rundum melancholischen, aber auch aufwühlenden Track haben. Hinzu kommt stellenweise eine nicht von der Hand zu weisende Lust der Band an experimentellen Phasen, die fast schon Jam-Charakter haben.
“Fight” subsummiert Emotionen der Einkehr, Nachdenklichkeit und zum Ende hin mündet die Dramatik in einen heftig expressiven Teil.
“Meanlingful Jam” ist ein Instrumental mit dem Hang zur Melodie, die uns von der E-Gitarre, garniert mit Klang-Effekten, dargereicht wird. Von einem meist ruhigen Ambiente trägt auch diese Nummer eine Art Vulkanausbruch in sich.
Nach und nach wird man Zeuge von Strukturen, die innerhalb der Stücke zwischen eindringlich-relaxt und expressiv pendeln. “Ease The Pain” ist da so ein Beispiel für eine mittendrin arrangierte Dynamik.
“Night Of Green” lässt die Gedanken der Leute vor den Lautsprechern in die Ferne schweifen. Bleibt es bei der gediegenen Stimmung, haben wir es mit einer intensiven Ballade zu tun. So ist es dann auch bis zum Schluss fast schon verträumt.
“Songs Of Confusion” von The New Mourning ist in gewisser Weise eine Herausforderung für Ohren, die an Mainstream gewähnt sind.
“Songs Of Confusion” von The New Mourning braucht Aufmerksamkeit, um zu gefallen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik. (Joachim ‘Joe’ Brookes)
Songs of Confusion is the latest album by Austrian outfit The New Mourning. With a rugged blend of psychedelic rock, shoegaze, and indie rock, the band digs deep into the gray areas of the human experience, hope, doubt, clarity, and the chaos in between. It’s a full-body immersion into the push and pull of trying to figure life out. Ethereal vocal harmonies swirl around like smoke in a dimly lit room, calm yet captivating. There’s a softness here, but not the kind that makes you zone out, it’s the kind that makes you lean in, searching for meaning in the spaces between words. The vocal delivery feels more like a conversation than a performance, pulling you into the album’s orbit. It’s a warm embrace laced with a hint of melancholy, perfect for the introspective themes the band is tackling. Lyrically, Songs of Confusion is like a late-night chat with a friend who isn’t afraid to get real. The lyrics are heavy without being overwrought, touching on the universal tug-of-war between hope and uncertainty. It’s not about giving you answers, it’s about sitting with the questions. Lines about resolve and doubt hit harder when you’re already living in the thick of it, and The New Mourning know exactly how to tap into that shared vulnerability. If you’ve ever stared at the ceiling wondering what the hell you’re doing, this album gets it.
The guitars are the heartbeat of this album. Jangly, angular, and unflinchingly emotional, they’re the perfect foil to the dreamlike vocals. The riffs often feel like they’re searching for something, mirroring the lyrical themes of self-discovery. There’s an almost cathartic release in the way they build tension and let it unravel, a balance of chaos and control that keeps you hooked from scratch to finish. It’s like the band has taken every fleeting moment of clarity and confusion and translated it into sound. Let’s talk about the rhythm section because they don’t get enough credit. The bass doesn’t just hold things together, it gives the songs a depth that feels downright cinematic. It’s heavy in all the right ways, adding a sense of gravity to more introspective moments. Meanwhile, the drumming is an exercise in finesse. Every beat and every fill feels intentional, guiding the ebb and flow of the album without ever outranking the other elements. The New Mourning have nailed the balance between light and dark, creating a soothing and unsettling soundscape. It’s the kind of album you can lose yourself in, whether you’re staring out a rain-streaked window or driving aimlessly at night. There’s a cinematic quality to the way the songs unfold, each track feeling like a new chapter in an ongoing story.
This isn’t an album you cherry-pick tracks from. Songs of Confusion is best experienced as a whole, letting its themes and moods wash over you. It’s a slow burn, but one that rewards patience. The New Mourning have created a cohesive album without being predictable, a rare feat in an era of playlists and instant gratification. Songs of Confusion stands out because it feels genuine. The New Mourning aren’t trying to chase trends or fit into a box, they’re creating music that speaks to the messiness of being human. It’s introspective without being self-indulgent, emotional without being melodramatic. This is music for anyone who’s ever felt lost, for anyone who’s still searching. It’s a record that remains with you long after the final note disappears, echoing in your mind during quiet moments. With its lush harmonies, cathartic guitars, and deeply relatable lyrics, it’s a soundtrack for those moments when life feels like a beautiful, chaotic mess. If you’re looking for something to hold onto while you navigate the storm, this might just be it. Head to Noise Appeal Records for more information about ordering.
Zeitlos und eigenwillig.
Keine großen Ansprüche, keine wirklich speziellen Sounds, sondern stattdessen Emotionalität, reichhaltig Harmonisches und eine relaxte Atmosphäre, von der man sich schnell mitreißen lässt. Auf dem neuen Album von THE NEW MOURNING entdeckt man zahlreiche Versatzstücke, die man im internationalen Indie-Kosmos in der jüngeren Vergangenheit schon häufiger aufgeschnappt hat, dies jedoch in einer eigenartigen Intimität, die sowohl rauen Gitarrenrock als auch introvertierte Singer/Songwriter-Varianten zulässt und sich in dieser Schnittmenge eine eigene Nische sucht. In der ist man letzten Endes schneller gefangen, als man es anfangs vermuten würde.
Denker und Lenker hinter dem Projekt ist der österreichische Musiker und Knöpfchendreher Thomas Pronai, der seinen Songs auf der einen Seite etwas Ungeschliffenes, womöglich sogar Schmutziges mitgibt, die Tonleiter der Harmonien aber gleichermaßen sanft in die Stücke seiner neuen Platte integriert, dass keine echten Explosionen im großen ganzen entstehen. Es bleiben aber dennoch einige eruptive Momente übrig, die das meist beschwingte Setting von “Songs Of Confusion” dann doch gelegentlich aus der Angel heben, es aber eben auch nicht wirklich stören.
An vorderster Front stehen verträumte Melodien, ein kleiner Schuss Melancholie, dazu sicherlich auch einige Mainstream-Facetten, zugleich aber auch eine inhaltliche Unbeschwertheit, die etwas unverhofft Ansteckendes mitbringt, das dann auch diesen besonderen Reiz von “Songs Of Confusion” beschreibt. Es ist die spiegelbildliche Attitüde, mit vergleichsweise wenigen Mitteln möglichst viel herauszuschlagen, mit reduzierten und dazu zeitlosen Rocksounds feine Klangkaskaden zu erstellen, die sich an ihrer eigenen Schönheit laben und mit einer Intensität voranschreiten, die man in der ersten Draufsicht nicht zwingend erwarten kann. Doch dass in einer Menge Ruhe richtig viel Kraft liegen kann, haben vor Pronai auch schon andere Künstler nachhaltig bewiesen – nur eben nicht alle mit dieser schwer zu erfassenden Schönheit, die THE NEW MOURNING auf der neuen Platte kreiert. (7,5, Björn Backes)
Der Titel des Zweitwerks der Österreicher bezieht sich auf den textlichen Gehalt. Denn anders, als es „Songs Of Confusion“ suggeriert, klingen THE NEW MOURNING musikalisch aufgeräumt und unaufgeregt. Die Band ist um Thomas Pronai (Bo Candy & His Broken Hearts, Defoe & Pronai, Le Charmant Rouge,…) herum aufgebaut und zeigt sich bestrebt, reduziert und kraftvoll aufzuspielen. Im Studio soll das reproduziert werden, was man von der Gruppe auch live sieht. Weniger ist den Musikern im Songwriting mehr, um direktes Verständnis und eine unmittelbare Wirkung zu erreichen. Angesichts des Titels überrascht die Gefühlsbetonung von Musik und Texten nicht. „Songs Of Confusion“ ist wie das Leben mit all seinen Facetten und Eindrücken. Mal ist man glücklich und zuversichtlich, dann wieder melancholisch und zweifelnd, um im nächsten Moment den Sinn von allem zu hinterfragen oder wütend auszubrechen. THE NEW MOURNING spiegeln dieses Auf und Ab und tun dies mit den Mitteln einer eingespielten Rock-Band. Das Quartett um Thomas Pronai folgt den „Erfordernissen“ der Songs und lyrischen Aussage, erschafft dieser Lesart folgend jeweils eine starke Verbindung von Klangästhetik und Gehalt. Dass bei THE NEW MOURNING auf dem Zweitwerk insbesondere suchende, entrückte und nach innen gekehrte Gedanken und deshalb auch eher defensive Sounds dominieren, mag so sein, doch treibende Kontraste und aufgewühlte Stimmungen finden sich auf „Songs Of Confusion“ ebenfalls. Gegenüber dem 2022er Debüt „When The Light Fades“ bemerkt man eine qualitative Steigerung, was die Güte des Songwritings und die Selbstverständlichkeit des Spiels der Österreicher anbelangt. (4/5)
Bella soddisfazione ascoltare un disco del quale non poter prevedere con assoluta certezza in quale direzione si spingerà. Ad ogni traccia un piccolo brivido, una minuscola gioia ben riposta, alimentata da idee in movimento, fluide ed allettanti.
Su etichetta Noise Appeal Records, le otto nuove tracce di “Songs of Confusion” vedono il ritorno del quartetto austriaco The New Mourning, creatura del vulcanico e poliedrico Thomas Pronai, a due anni e mezzo da “When The Light Fades”, scintillante debutto che declinava, infido ed incalzante, l’immarcescibile verbo kraut-rock.
Seguendo le medesime coordinate che ammantavano l’esordio di una frastornante, sibillina bellezza, composizioni ondivaghe ed inafferrabili prendono forma in un milieu ibrido, ancora segnato da accenti motorik, ma contaminato da echi art-rock e da contorsioni repentine e inattese: rimembranze di Low e Opal introducono “Steal My Smile”, squadrato abbrivio alt-folk in minore virato psych, prologo ai sei minuti à la For Carnation di “L.I.C.”, con linea di basso sinuosa, canto tra il sussurrato ed il nevrotico, figure svagate di chitarra e disturbi di fondo a disegnare scenari suggestivi.
Sono indicazioni di massima, perché il tragitto riserva sorprese ad ogni curva, dal pigro rallentamento, soave e bucolico, di “Ease The Pain” (quasi i DIIV al rallentatore) alla marcia sostenuta di “Fight”, con riff ficcante ed un nervoso, irrequieto crescendo.
Lo sfuggente strumentale “Meaningful Jam” funge da cesura e prepara il finale, che, neanche a dirlo, spiazza di nuovo, abbassando i giri e pennellando un trittico sornione, attendista, subdolo: il passo indolente di una “Suit You” à la Girls, il rallentamento notturno di “Meaningful Song”, con lunga ed avvolgente coda noisy, la chiusura morbida di “Night Of Green”, carezzevole suggello ad un album intrigante e flessuoso dalle mille sfaccettate espressioni, ricco di sfumature, risorse, atout. (Manuel Maverna)
Ce nouvel album de The New Mourning, n’est pas totalement nouveau, la moitié étant déjà disponible sur le EP numérique Meaningful. Ce n’est pas que Thomas Pronai, Michi Rieder, Georg et Gerald Allacher soient victimes d’un syndrome spécial (les plus âgés d’entre nous savent que les EP ont longtemps précédé les albums, comme si l’album n’était en fin de compte qu’un EP augmenté.), mais ils ont plutôt un pouvoir qui lui l’est, celui d’a l’instar d’une personnage de Stranger Things, de se mouvoir entre deux mondes, avec l’impression de ne jamais pouvoir franchir de nouveau la frontière dans l’autre sens, une fois la barrière franchie. Steal My Smile en est la démonstration, sorte de titre qui serait sorti du crâne de Thom Yorke et que Neil Young en voiture avec Giant Sand lui auraient piqué sous son bonnet bleu en tendant le bras la fenêtre de la portière ouverte. Beaucoup se jouent dans l’art de la répétition, dans sa maîtrise du moment avant le trop-plein (L.I.C. est de ce point de vue une masterclass, de bout en bout, même quand le fracas semble être la seule porte de sortie), prenant toutes les nuances d’une mélodie, l’enchevêtrant dans une spirale, jamais infernale, mais toujours implacablement juste. La tristesse amie d’Ease The Pain saura jouer chez nous sur la corde de la nostalgie s’évaporant. Fight montrera ses muscles, normal me direz vous avec un tel titre, mais sera un pas de côté qui même s’il se chargera sous la semelle du pied gauche ne portera pas bonheur, on ne s’improvise pas histrion rageur quand on forge son caractère dans les ellipses des torturés. La carapace de Meaningful Jam donnera dans la rondeur, tout à la fois désincarnée et éprise d’un futur, certes visible à des kilomètres, mais digne d’une entrée royale dans un cabaret post rockien. Avec Suit You, le quatuor signe une chanson de Primal Scream offerte à un chanteur en phase de squelletisation et nostalgique de la marche au pas. Après Meaningfull, version Jazz, c’est la version Song qui oblitère toutes les phases de la chanson progressive qui s’étire pour mieux se fondre dans le chaos. Le quatuor prendra congé avec Night of Green, qui n’est pas la traduction d’un fight un soir de vote chez les verts, mais un titre qui se partage au coin du feu en accueillant la fin du monde.
Donc, à défaut d’être totalement nouveau, ce second disque de The New Mourning nous propose une palette de styles et de genres, nous séduisant quasiment de bout en bout, tout en créant chez nous un sentiment de confusion au moment de le ranger, et c’est en cela qu’il est fort recommandable. (do)
The Gap #208
Die Band The New Mourning rund um den Produzenten und Songwriter Thomas Pronai hat ihr zweites Album in den Startlöchern stehen. Gefertigt im eigenen, fast ausschließlich analogen Studio. Von dort, aus den burgenländischen Ausläufern der Pannonischen Tiefebene, dringt – geboren in der trockenen Landschaft – organischer Indierock. »Songs of Confusion« präsentiert sich wuchtiger als sein Vorgänger. Pronais Sechssaiter-Bass bildet dabei eine Art wummerndes Fundament, auf dem zwei Gitarren Soundwände hochziehen, die nur durch das Stakkato des hämmernden Schlagzeugs perforiert werden. Sein Gesang schwebt als amorphe Erzählung, diffus wie Nebel, über dem Geschehen und lässt den – wie die Band es nennt – Drei-Gitarren-Zugang sein Gebäude errichten. Das kann mitunter recht rurale Züge annehmen, korreliert aber treffsicher mit den Texten und deren Absichten. The New Mourning stellen die Sinnfrage. Den Weg dorthin säumen Zweifel, Unsicherheiten und andere Turbulenzen. Sie klingen roh. Hoffnung und Erlösung klingen hingegen zart, ganz wie man es sich vorstellt. Wer »Songs of Confusion« hört, nimmt ein Gitarrenbad der Gefühle, wo die Emotionen schon mal über den Rand schwappen können. Von Kitsch kann allerdings keine Rede sein. Man hört die Tiefe und das Dringliche. Der Vektor zeigt nicht etwa ins Erdbeerland, wo Zielgruppenpop auf die Konsument*innen wartet. Er zeigt den möglichen Weg zu sich selbst. Ganz ohne Zeigefinger, aber mit dem Mut und der Wut der Verzweiflung. Und am Ende dieses Weges steht wohl im besten Fall das Ich jener, die diese Geschichten erzählen, und vielleicht auch jener, die sie hören. Denn die Existenz geht der Essenz voraus. The New Mourning begeben sich auf diesen Pfad und laden somit zur Weitwanderung. Man kann sich ihnen getrost anschließen. (Tobias Natter, 7/10)
Neue Szene Augsburg 2/2025
Oft ist es das Cover, das den ersten Hör-/Kaufimpuls auslöst. So ging es mir bei Songs of Confusion: Das minimalistische Farbenspiel sprach mich an, aber die Musik konnte mich höchstens halbwegs überzeugen. The New Mourning klingen wie eine Mischung aus frühen Pink Floyd, Nirvana und Tool, garniert mit Syn-thiemomenten à la Kraftwerk. So weit, so gut. Auch die rohe, organische Produktion vermittelt die ungeschliffene Energie des analogen Aufnahmestu-dios. Doch das Gesamtwerk ist zu depressiv, um auf Dauer zu fesseln. Die bedeutungsschweren Themen werden zwar tiefgründig behandelt, aber die erdrückende Melancholie lässt kaum Licht durch. Mit Ach und Krach halbe Punktzahl. (tk, 3/5)
Ob als Produzent, Musiker oder Veranstalter: Thomas Pronai wird nicht fad. Dass er Abwechslung und den Wandel liebt, zeigt sich auch an seiner musikalischen Geschichte. Mit Formationen wie The Beautiful Kantine Band oder Bo Candy & His Broken Hearts war er durchaus erfolgreich unterwegs – irgendwann musste aber wieder was Neues her. Mit der Band The New Mourning fing er vor einiger Zeit wieder mal von vorne an. Nun liegt das zweite Album “Songs of Confusion” vor. Es wartet mit gut abgehangenem, englischsprachigem Gitarrenrock im Stil der 1990er auf, der aber keineswegs retro klingen oder sich in Zitaten erschöpfen würde. Tolle Musik zum Kopfnicken und langsam Wegdriften.
Die Band The New Mourning veröffentlicht ihr Album “Songs of Confusion”
Das heimische Quartett schleppt sich durch wehmütige Lieder, die im Bonsai-Format epische Ausmaße annehmen. Charme gibt’s gratis dazu
Die Melancholie kommt in vielerlei Färbung, und je nach Verfassung geht man mit ihr um. Sie wird als erdrückend wahrgenommen, zornig angeschrien, als etwas nicht Wegzukriegendes resigniert akzeptiert oder behübscht, um sie erträglicher zu machen. Der Soulsänger Bobby Bland hat das “trying to make the best of a bad situation” genannt, und da war er nicht der Einzige.
Der Umgang Thomas Pronais mit der Melancholie hat ebenfalls schon einige Modelle strapaziert, mit der Band The New Mourning ist es wieder so weit. Am Freitag erscheint deren Album Songs of Confusion. Das Album wird am 16. Jänner mit einem Konzert im Radiokulturhaus (20 Uhr) vorgestellt, tags darauf verfügt sich Pronai mit seinen drei Mitstreitern in den Wiener Plattenladen Rave Up, um noch einen In-Store-Gig nachzulegen, um 17 Uhr.
Bereits der Bandnamen rollt der Musik den Stimmungsteppich aus: The New Mourning frohlockt nicht sprachlich unsicher über einen neuen Tag, der neue Chancen bringt, nein. Es geht um ein neues Trauern. Um die Suche nach einem Schatten an der Schuhspitze, der sich ein paar Stockwerke höher als Seufzer in ein Mikrofon entlädt. Dabei rockt die Band durchaus, doch es ist ein schleppendes Rocken, das sich in einem Song wie Meaningful Jam in einer Mischung aus schüchternem Lärm und Weitermachen ergeht. Das besitzt Charme, das nimmt ein, denn dieses Aufbauen besitzt eine Form von Dramatik, der man sich als Melancholieschwager leicht ergeben kann.
Und The New Mourning ergehen sich nicht bloß in wehleidigen Etüden. Dafür sind Pronai und seine Mitstreiter Georg Allacher, Gerald Allacher und Michael Rieder nicht fad genug. Pronai hat zu viel ausprobiert, stand mit der Beautiful Kantine Band oder als Bo Candy and his Broken Hearts oder mit Le Charmant Rouge und anderen Formationen auf zu vielen Bühnen, um sich einfach elendem Elend zu ergeben und zu glauben, das würde jemanden kratzen. Nope. Traurig bin ich selbst. Deshalb kitzeln The New Mourning aus den grauen Wolken über ihren Köpfen mehr heraus als bloß Regenwetter.
Trost und Schulter
Einerseits beziehen manche der Lieder auf Songs of Confusion ihre Schönheit aus Melodiebögen, die sie im Bonsai-Format episch anmuten lassen. Und dann bäumen sich die Lieder aus ihren schleppenden Tempi auf, versuchen, wenigstens aufrecht unterzugehen. Der Albumtitel beschreibt somit nicht nur, was viele angesichts der Umstände von so einem Titel erwarten, er bietet übertragen in die Kunst des Quartetts Trost und eine Schulter.
Solange sich noch jemand um Schönheit und Worte bemüht, ist nicht alles verloren. Verwirrtheit und Planlosigkeit gehören zu unseren Leben dazu wie das Schädelweh nach einem Rausch. Fallen, aufstehen, Krönchen richten … man kennt das.
Mit Songs of Confusion übersetzen The New Mourning derlei Erkenntnisse in stimmungsvolle Songs, die in ihrer Geschlossenheit ein stimmiges Album ergeben. Schatten auf den Schuhspitzen sind nicht immer das Schlechteste. Manchmal bedeuten sie bloß, dass man schon ein wenig herumgekommen ist. (Karl Fluch, 13.1.2025)
Dall’Austria, giungono al secondo album i The New Mourning: tra dark wave e doom, qualche traccia di Lake of Tears, massicci richiami a Khruangbin, tra rock e avant-garde… non si collocano dentro un filone ben predefinito, anzi, ma riescono ad instaurare un’aura misteriosa, un sound coinvolgente, tanto caldo quanto cinicamente glaciale, con ogni brano che canta la vita vera con tutti i suoi controsensi, evidenziando la tensione che si genera cercando di dare un senso ad ogni cosa, con la conseguente confusione che cresce nell’insistere in questo vano tentativo. “Steal My Smile” è seducente, quasi vampiresca, con quell’incedere oscuro e quell’elettronica tetra; pulsante, dannatamente pulsante “L.I.C”, romantica e sensuale “Ease The Pain”. “Fight” diventa esplosiva anche se molto ricercata ed imprevedibile, mentre ci sono richiami a-là Twin Peaks -cosa immensa visto che l’album è in uscita oggi, il dopo della scomparsa del grande Lynch- su “Meaningful Jam”. Piccolo capolavoro di oscurità ed elettronica “Suit You”, introspettiva e ricca di dimensioni sonore “Meaningful Song Korr”, prima della conclusiva “Night Of Green”, brano romantico, brano malinconico, ricco di energia, di pulsazioni… di emozioni. Un disco che ama farsi ascoltare, a ripetizione, di nuovo, ancora ed ancora lasciando trasudare tutta quell’intensa oscurità che contiene, offrendo spunti di luce, di speranza, di decadente e assurdo ottimismo. (Luca Zakk, 9/10)
Das burgenländische Quartett The New Mourning legt sein zweites Album vor. Vier der acht »Songs Of Confusion« gab’s schon auf der vor einem knappen Jahr erschienenen 4-Song-Digital-EP »Meaningful« zu hören; vier weitere Tracks gesellten sich zum Vinyl-Release via Noise Appeal und dem Kassetten-Nerd-Format via A-LÖ Records hinzu. Mit Blick auf die letztjährige Rezension kann ich mich nur wiederholen: Thomas Pronai, Michi Rieder, Georg und Gerald Allacher wissen genau, was sie tun. Ob reduziert, repetitiv, eingängig melodisch oder kurz mal krachig explosiv – jeder Ton sitzt hörbar so, wie ihn die Band haben möchte. Geht dieser No-Bullshit-Approach mit bewährten Americana-Anklängen einher, sieht man förmlich Neil Young oder Howe Gelb um die Ecke winken. Aber freilich ist Pannonien auch eine Region, in der das Kraut gedeihlich rockt – »Yes, we Can!« Diesmal wehen auch neo-psychedelische Winde aus dem England der 1980er bis ins Doskostan der Gegenwart. »Songs Of Confusion« lässt sich auch als Hommage an das Debütalbum der legendären Spacemen 3, »The Sound Of Confusion«, verstehen. Apropos Verstehen: »L.I.C.« stand auf der EP noch für »Lost In Contemplation«. Ob der Blick nach innen zwischenzeitlich für Verwirrung gesorgt hat? Gut möglich. Allerdings haben sich The New Mourning auch wieder den Weg zurück zum Handeln entschlossen erkämpft, höre »Fight«. In Wien werden die »Songs Of Confusion« im Radiokulturhaus am 16. Jänner sowie im Rahmen eines In-Store-Gigs bei Rave Up Records am 17. Jänner 2025 präsentiert.
Aus Österreich erklingt Musik der Band The New Mourning, und zwar mit ihrem zweiten Album, Songs Of Confusion. When The Light Fades war ihr Erstling.
“Steal My Fire” startet mit flüsterndem Gesang und strikter Rhythmusführung, darüber schweben Gitarren, Rhythmusgitarre und gestaltende Leadgitarre, und nach ca. 1:40 geht der Song in einen schleppenden Rhythmus über, es erinnert mich an die Passage der Beatles auf “I Want You (She’s So Heavy)” .
Insgesamt sind die Songs alle recht strukturiert, einfach strukturiert, dem Wesentlichen scheint hier Bedeutung zugemessen worden zu sein. Dadurch gewinnt die Musik an Eindringlichkeit, eigentlich wirkt es oft relativ eintönig, aber nicht in negativem Sinne. Hinsichtlich des rhythmischen Aufbaus und der Strukturen fällt mir bisweilen die Musik Michael Rother’s ein, die dadurch auch von einer hypnotischen Wirkung befallen war. “L.I.C.” sei hier als Beispiel genannt.
Hinsichtlich der Stimmung entdecke ich wenig Fröhlichkeit, das ständig Schleppende und der oft nur dahingehauchte Gesang sprechen eher die Sprache einer Traurigkeit, vielleicht auch das eine oder andere Mal in Melancholie verfallend. Dadurch kann der Ausdruck auch durchaus darauf fokussieren und man kann sich darin auch gut fallen lassen. Denn depressiv klingt es nun gar nicht, und über ein gewisses Mass an schönen Eindrücken kann man sicher freuen und es genießen.
Dieser rohe, ungeschliffene und raue Sound kann die Seele berühren, sofern man sich darauf einläßt, auf jeden Fall ist diese Musik nicht sehr kommerziell orientiert, schwer zieht sie sich vielmehr im Bereich von Indie Rock dahin, absolut interessant und entspannend! (Wolfgang Giese, 14/20)
The New Mourning is a group of musician/composer and record engineer Thomas Pronai, who together with a team of like-minded people, realized the second album of the band. “Songs Of Confusion” consists of 8 songs, the publisher is “Noise Appeal Records”, and in addition to the digital version, the album is also available in vinyl format.
As the author says, “Songs Of Confusion” delves into moments of introspection and turbulence, where clarity and uncertainty collide. Musically, the band offered an unusual combination of several genre idioms, blended into mostly calmer mid-tempo songs. I would add that all the time you can feel some kind of mood that touches on post-new wave elements, as well as the period of the late 80s. Different and unusual arrangement solutions are present from song to song, and the fact is that it is not easy to get into the band’s way of thinking. There is also a special “dramaturgy” that the group communicates all the time through its music.
The New Mourning offered some of their original vision, and the fact is that the material itself will cause different reactions from listeners.
„Songs of Confusion“ ist das zweite Album von THE NEW MOURNING aus Österreich. Mastermind ist Thomas Pronai, seines Zeichens Musiker und Toningenieur, dessen Vision darauf abzielt, die rohe, ungefilterte Energie des Rock’n’Rolls in seiner Essenz einzufangen. Unterstützung findet er dabei in Georg Allacher (E-Gitarre, Gesang, Synthesizer & Casio-Orgel), Gerald Allacher (Schlagzeug & Perkussion) und Michael Rieder (E-Gitarre). Aufgenommen wurden die acht Tracks in Pronais überwiegend analogem Studio am Rande der pannonischen Tiefebene im ländlichen Österreich.
Dieser Hintergrund, fernab vom Trubel des urbanen Lebens, prägt das Wesen von „Songs of Confusion“. So klingt der Opener „Steal My Smile“ ein wenig psychedelisch, während das nachfolgende „L.I.C.“ mit einem dezenten Groove aufwartet und „Ease The Pain“ Tempo rausnimmt und eine gewisse Melancholie an den Tag legt. Mit „Fight“ lässt es der Vierer erneut auf verquere Weise krachen, ehe „Meaningful Jam“ auf Vocals, jedoch keinesfalls auf Gefühl verzichtet. „Suit You“ und der „Meaningful Song“ schließen sich nicht minder emotional an und sind ganz klar meine Favoriten auf der Platte. Mit „Night of Green“ schließen THE NEW MOURNING den bunten Reigen in gemächlicher Manier.
THE NEW MOURNING bezeichnen „Songs of Confusion“ als Momente der Selbstreflexion und des Aufruhrs, wo Klarheit und Ungewissheit aufeinandertreffen. Es geht um das Paradoxon der Spannung zwischen dem Bedürfnis, Dinge zu verstehen und der Verwirrung, die aus diesem Versuch bisweilen entsteht. Jedes Lied soll einen bestimmten emotionalen Augenblick widerspiegeln, es soll Musik für diejenigen sein, die sich zwischen Welten gefangen fühlen, belastet sind von Erwartungen und gleichzeitig vom Drang nach Befreiung. So kompliziert, wie’s vielleicht klingt, ist es am Ende aber gar nicht, einfach mal reinhören! (ULRIKE MEYER-POTTHOFF)