FORMAT
noise220, LP
noise221, CD
STATUS
available
RUNNINGTIME
42 min. 07 sec.
TRACKLIST LP
A1 Under Your Spell
A2 Can You Feel?
A3 Buck-Passer
A4 Thank You For Nothing
A5 Family Tree
A6 ACM
B1 Swansea
B2 Claiming Space
B3 Intentions
B4 Stellar Life
B5 You Make Everything Alright
B6 Hiding Memories
PRESSING INFORMATION
300 copies LP, 180g vinyl, orange red splattered, printed innersleeve, DL Codes included
TRACKLIST CD
01 Under Your Spell
02 Can You Feel?
03 Buck-Passer
04 Thank You For Nothing
05 Family Tree
06 ACM
07 Swansea
08 Claiming Space
09 Intentions
10 Stellar Life
11 You Make Everything Alright
12 Hiding Memories
PRESSING INFORMATION
300 copies, digipak
RELEASE DATE
14.03. 2025
Mit einem packenden Zwischending aus Album und diskographischer Songsammlung machte das österreichische Sextett Dirty Talons im Herbst 2023 von sich reden. Die Mischung aus klassischen Rock-Tönen, poppigen Indie-Weisheiten und brachialer Hardcore-Attacke, von Jess Howells‘ Gesang entsprechend angetrieben, hallt immer noch nach und erhält nun eine Fortsetzung. „Deep Dive“ wurde in den legendären Middle Farm Studios unter Regie von Peter Miles (u. a. Architects, Petrol Girls) direkt auf Tape gebannt und zeigt nicht nur musikalische Geschlossenheit, sondern zugleich den nächsten kleinen Leistungssprung.
Die alte und zugleich neue Intensität steht der Band prima zu Gesicht, siehe und höre der forsche Auftakt „Under Your Spell“. Hier kommen das feine Händchen für Melodien sowie die Lust auf dicke Nackenschläge geschickt zusammen, vom furiosen Intro über die getriebenen Strophen bis hin zu den angedeuteten Breakdowns und den melodischen, hymnischen Abschnitten samt 80s-Gitarren. Das Spiel mit klassischer Songstruktur und musikalischer Zeitreise geht auf. Im Vergleich dazu fällt „Can You Feel?“ direkt und unmittelbar aus, wobei die sleazy Lead-Gitarre mittendrin einmal mehr willkommene Kvelertak-Vergleiche einbringt. Der Chorus stammt hingegen direkt aus den 80ern, angenehm cheesy und doch so sympathisch.
Auch „Intentions“ mag es gerne poppig, voluminös und zeitlos, klatscht sich eine gehörige Portion Schmalz aufs Brot und geht samt Luftgitarre auf eine Reise ohne klares Ziel. Der Weg macht Laune. Hingegen lässt „ACM“ die Muskeln spielen, gibt sich angriffslustig und düster, nur um aus dem Nirgendwo eine der besten Melodien der gesamten Platte zu zaubern. „You Make Everything Alright“ marschiert los, lässt alles hinter sich und mag seinen Punk schön poppig, während „Buck-Passer“ ein radiofreundliches Rockverständnis kultiviert, ohne dabei seine Ecken und Kanten zu opfern. Die bekömmliche Schwere von „Claiming Space“ ist eine weitere sympathische Facette, abermals mehr als eingängig aufgelöst.
Insgesamt harmonischer, selbst in den sperrigsten Momenten, so zeigen sich Dirty Talons auf ihrem neuesten Longplayer. Die Geschlossenheit des Albumformats wird auf gesunde Weise greifbar gemacht, die willkommene Portion Pop schimmert in so ziemlich jedem Track durch, und doch gibt es nie so etwas wie Gleichförmigkeit – ein absoluter Kunstgriff, den die österreichische Band beherrscht. „Deep Dive“ setzt sich mit neuen, mit alten und mit sich verändernden emotionalen Welten und Sphären auseinander, liebt die 80er noch etwas mehr, bringt die nötige Härte mit und wirkt auf allen Ebenen ausbalancierter. Speziell in seiner Gesamtheit ist diese Platte ein absoluter Gewinn und brennt sich direkt in den Hirnwindungen ein – ein auf allen Ebenen unterhaltsamer Zweitling. (Walter Kraus, 4/5)
Visions #385
Ihrem tollen Debüt lassen Dirty Talons ein noch besseres zweites Album folgen, das Classic Rock mit Prog-Einschlägen und Pop-Sensibilität auffrischt. Mit Dirty Talons hatte die Wiener Band,deren halbes Personal zuvor bei der Punkband Astpai aktiv war, ein ansprechendes Riffrock-Debüt veröffentlicht. Das hatte bereits gen Punk und Pop geschielt, was der Nachfolger nun vertieft. Im Kern ist Deep Dive bluesiger Classic Rock, dessen von drei Gitarristen gespielten Riffs immer wieder Metal-Schlagseite besitzen. Die zahlreichen Gitarrensolos des Vorgängers hat die Band hingegen reduziert, was Raum für musikalische Erkundungen schafft. Wenn in ACM und Stellar Life der Gesang von Jess Howells von männlichem Hintergrundgesang ergänzt wird und die Gitarren in proggige Gefilde abdriften, erinnert das etwa an Mastodon. Das gute Laune versprühende Can You Feel? klingt dagegen nach dem High-Energy-Indie-Punk von The High Times und Thank You For Nothing ist ein Hardrock-Stampfer, den auch AC/DC nicht ablehnen würden. Deep Dive ist ein vor Kraft und Spielfreude strotzendes Album mit hoher Hitdichte, Songs wie dem lebensbejahenden Intentions oder dem in den Sonnenuntergang galoppierenden Closer Hiding Memories kann man sich kaum entziehen. Die leicht schrille, aber nie unangenehme Stimme von Howells verpasst Dirty Talons zudem ein Alleinstellungsmerkmal. Das hat das Zeug zum österreichischen Exportschlager. Verdient wäre es. (Jonathan Schütz 9/12)
OX #179
Nachdem die ASTPAI-Nachfolgeband 2023 eine Sammlung erster EPs und Singles veröffentlichte, war klar, dass schon bald ein Album als folgen würde. Und das legt das Sextett um Sängerin Jess Howells nun endlich via Noise Appeal Records vor. Aufgenommen von Produzent Peter Miles, der schon bei ARCHITECTS oder PETROL GIRLS hinter den Reglern saß (bei letzteren war übrigens auch DIRTY TALONS-Gitarrist Zock mal mit an Bord), liefern die Österreicher hier zwölf richtig starke, rockige Songs ab. Der Weg des selbstbetitelten Debüts wird hier konsequent fortgeführt: eingängiger Hardrock à la BOSTON oder JUDAS PRIEST trifft auf modernere Ein!üsse in Richtung SHEER MAG oder WHITE REAPER. Mal stampfend mit gestählter Brust wie in der Vorab-Single „Buck passer“, mal poppig wie in „Can you feel?“ verstehen es DIRTY TALONS gekonnt, eine Brücke zwischen den Genres zu schlagen. Es ist vor allem die Stimme von Jess, die dem Ganzen eine eigenständige, frische Note verleiht. Für Fans der genannten Bands ein großartiger Tipp. (Christoph Siart 8/10)
Vogelgezwitscher am Morgen, blutrot steigt die Sonne am Horizont empor und sendet erste wärmende Strahlen in die Idylle pflanzlichen und tierischen Daseins des zunächt neblig startenden Tages, Schmetterlinge entfalten ihre Flügel und wenden diese der wärmenden Sonnenstrahlung zu, überall verschwinden die feuchten Perlen des Frühtaus und allerorten beginnt ein großes Krabbeln, Laufen, Schlurfen und Fliegen. Nicht zu vergessen: die Stille. Mit einem Schlag ändert sich das Geschehen: Das Sechsgespann DIRTY TALONS rockt fetzig los und gibt dem besinnlichen Treiben eine taktvolle, swingende Note.
Im Herbst 2023 debütierte die Truppe mit einer Sammlung von EPs und Singles. Jess Howells, die Sängerin, war sowohl damals als auch jetzt für das Songwriting verantwortlich. Wie der Titel des Albums “Deep Dive” verrät, wurden auch diesmal innere Ängste, Selbstzweifel und die Unfähigkeit, zu seinen Taten und Worten zu stehen, in wortgewandte Texte umgesetzt. Die Einflüsse des Sextetts treten erneut zutage: BOSTON, JUDAS PRIEST und PAT BENATAR sowie KVELERTAK, SHEER MAG und WHITE REAPER zeigen die musikalisch schwer einzuordnende Vielfalt der Formation.
Ist es übertrieben, sich drei Gitarristen und einen Bassisten zu leisten? Hört man sich “Deep Dive” mehrmals an, lassen die Zweifel immer mehr nach und schließlich kommt man zur Überzeugung, dass das Gefrickel der Saitenfraktion einen ganz besonderen Kick ausmacht. Doch nicht nur die Gitarren lassen das neue Album in einem besseren Licht erscheinen. 2023 empfahl ich der Sängerin Jess, ihren Gesang ein kleines bisschen frecher, derber, rauer und weniger “poppig” zu gestalten. Keine Ahnung, ob sie jemals meine Empfehlung zur Kenntnis nehmen konnte, aber genauso wie bei den sie begleitenden fünf Musikern ist auch bei ihr eine deutliche Leistungssteigerung zu verzeichnen. Zwei der zwölf Songs (‘ACM’ und ‘Stellar Life’) liegen leicht über dem durchschnittlichen Niveau des Longplayers. Über allem glänzt ‘Thank Your For Nothing’. Das Stück geht mächtig unter die Haut und sorgt für eine wohlige Gänsehaut. Live vorgetragen wird es die Massen zum Klatschen und Singen mitreißen, so wie es einst AC/DC mit Stücken wie ‘Highway To Hell’ und ‘T.N.T.’ oder QUEEN mit ‘We Will Rock You’ oder ‘We Are The Champions’ vermochten.
Diese Art des unkonventionellen riffigen Rocks mit markigem Gesang darf bitte niemals aussterben. Als Spende erhalten DIRTY TALONS stattliche achteinhalb Blutstropfen, eineinhalb mehr als noch vor zwei Jahren. (derkleinekolibri, 8,5/10)
Die Rockband DIRTY TALONS veröffentlicht ihr zweites Album mit dem Titel „Deep Dive“ (Noise Appeal, VÖ: 14.03.25). Darauf zeigen sich unterschiedliche musikalische Einflüsse, die die Band prägen. Gleichzeitig bleibt sie sich und ihrer Rock-Seele stets treu.
Um 2020 hat sich die Band Dirty Talons zusammengefunden. Ein Teil der Mitglieder stammt aus der Wiener Neustädter Punkband Astpai, die jahrelang eine der aktivsten Gruppen aus Österreich in der Punk-Szene war. Derzeit besteht Dirty Talons aus sechs Mitgliedern. „Deep Dive“ präsentiert sich als wortwörtlicher Tiefgang in die Weiterentwicklung der Band und allen voran in die musikalische Weiterentwicklung von Leadsängerin Jess Howells. Zum einen hört man, wie sich ihre Stimme mit der Erfahrung weiterentwickelt hat. Das gestiegene Selbstbewusstsein in ihren eigenen Gesang wird mit jedem Lied deutlicher. Gleichzeitig ist auch auf der textlichen Ebene eine Entwicklung bemerkbar. Die Themen, die auf dem Album behandelt werden, sind vielfältig. Es geht um innere Konflikte, Selbstzweifel, Narzissmus und den Umgang mit Manipulation. Aber auch positivere Themen spielt in den Liedern eine Rolle, wie das Steigern des eigenen Selbstwertgefühls.
Musikalisch orientiert sich die Band an klassischen Old-School-Bands, wie Judas Priest und Boston. Aber auch neuere Einflüsse aus dem modernen Punk-Rock sind zu hören. Der Gesang von Jess Howells erinnert wiederum an 80er-Jahre-Pop- und Rock-Stars, eine Mischung aus Blondie und Bonnie Tyler. Kombiniert man Instrumente und Gesang, erhält man eine zeitlose Musik, die dennoch aktuell ist.
Besonders hebt sich die Rhythmusgruppe rund um Martin Klement (Drums) und Bernhard Hlavka (Bass) hervor. Der drückende Bass und das kräftige Schlagzeugspiel, das an manchen Stellen in Blastbeats übergeht, geben dem Ganzen eine fundierte Struktur. Trotzdem ist die Musik nie statisch, stattdessen treiben die Rhythmusinstrumente die Musik stets weiter und verleihen ihr eine ganz eigene Dynamik, die sich durch das gesamte Album zieht. Ein besonderes Merkmal von Dirty Talons ist ihre dreifache Gitarrenbesetzung. Marco Barbarits, Roman „Randy“ Raudaschl und Manfred „Zock“ Herzog formen eine Wand aus Gitarrensounds. An manchen Stellen ist diese Wand unerschütterlich, an anderen Stellen locker und lässt Raum für andere Klangelemente. Immer wieder werden die Lieder durch spannende Riffs und Gitarrensoli erweitert. Zusätzlich zur klassischen Bandbesetzung kommen auch noch andere Instrumente, wie Klavier, Orgel, Synthesizer oder Percussion zum Einsatz. Diese erweitern die Klangfärbung und geben den Songs einen eigenen Charakter.
Mit „Deep Dive“ ist eingängiger Rock aus Österreich gelungen. Man hört die Freude von Dirty Talons an ihrer Musik in jedem Lied. Diese Begeisterung ist ansteckend und überkommt auch die Hörer:innen des Albums. (Ylva Hintersteiner)
Was Bands wie die Dirty Talons so sympathisch macht, ist die Tatsache, dass die Musiker überhaupt nicht versuchen, etwas Neues zu machen oder sich an den Zeitgeist zu hängen, sondern stattdessen hemmungslos, aber mit großer Begeisterung und Überzeugung die Musikhistorie plündern und dabei versuchen, sich ein kleines Stückchen Subnische herauszuarbeiten. Im Falle von Jess Howells und ihren Jungs (die teils aus der Wiener Punk Szene stammen) ist das so, dass es um eine Art Retro-Hardrock-Sound geht, der auf kluge Weise mit anderen klassischen Gitarrenrock-Formaten vermischt wird.
Das kann dann – wie beim Opener “Under Your Spell” – durchaus auch mal Punk-Attitüde sein – aber dann auch wieder Glamrock-Flair gleich beim Folgetitel “Can You Feel?”, “Southernrock” a la “Buck Passer”, klassischer Schweinerock bei “Thank You For Nothing” oder sogar “Blues” beim “Family-Tree”. Nun ja: Das Ensemble hat drei Gitarristen – da gibt es denn auch eine Menge zu tun. Dazu kiekst sich Jess Howell die Seele aus dem Leib (sie hat schon eine sehr quiekende Stimme) und abgerundet wird der Zirkus mit unauffälligen Keyboard-Elementen. Und wenn sich nun der Eindruck einschleicht, dass dieses zweite Album sehr viel runder und geschlossener wirkt als das Debüt, dann liegt das daran, dass “Deep Dive” das erste als solches konzipierte Gesamtwerk des Sextetts ist, denn bei dem ersten Album handelte es sich um eine Sammlung von Single- und EP-Titeln. Das Album wurde im Middle Farm Studio in South Devon live im Studio auf analoges Tape eingespielt. Und das hört man dann auch. (Ullrich Maurer)
Erfolg vorprogrammiert?
Wer von den DIRTY TALONS bislang noch nichts gehört hat, dürfte über die bekannten digitalen Radioformate in den nächsten Wochen sicherlich noch die eine oder andere Begegnung mit der österreichischen Retro-Rock-Combo erleben. Denn den frechen, teils sogar rotzigen Sound von “Deep Dive” wird man garantiert auch auf breiter Fläche lieben. Nun aber eine etwaige Mainstream-Anbiederung zu vermuten, würde dem Material der neuen Full-Length absolut nicht gerecht werden. Zwar erfindet die Band um die stimmgewaltige Frontdame Jess das Rad in keinster Weise neu, doch die manchmal punkige Energie, die den Tracks zu eigen ist, die coolen Refrains, die nicht immer ganz konventionell daherkommen, und zuletzt auch der wunderbare Classic-Rock-Klang kompensieren recht schnell jeden vermeintlichen kreativen Engpass.
DIRTY TALONS ist aus den Überresten von ASTPAI hervorgegangen, soll heißen, die beteiligten Akteure haben bereits einiges an Erfahrung sammeln dürfen, und daran lassen sie auf “Deep Dive” auch keinen Zweifel. Allerdings blickt man in der neuen Formation etwas weiter in den Rückspiegel und inhaliert Einflüsse klassischer Riff-Rock-Acts aus den 70ern, ohne dabei den Namen AC/DC zu oft in den Mund nehmen zu müssen. BOSTON und VAN HALEN werden als treibende Kräfte im inspirativen Geschehen genannt, und addiert man dazu noch eine Spur GIRLSCHOOL, ist man genau dort angelangt, wo “Deep Dive” nun einen Hit an den nächsten reiht. Doch nicht nur schmissige Refrains, sondern auch extrem lässige Gitarren und beschwingte Grooves sind auf der neuen Scheibe starke Argumente, so dass Jess auch leichtes Spiel hat, mit ihrer markanten Stimme die Nummern an den Hörer zu bringen.
Ich persönlich sehe DIRTY TALONS schon bald in den einschlägigen Online-Radiostationen und auch auf den größeren Festivalbühnen. Auch ohne irrsinnig neue Ideen zünden die zwölf Stücke von “Deep Dive” auf Anhieb und machen vor allem mächtig gute Laune! (Björn Backes / 7,5)
Dirty Talons is a sextet from Vienna, Austria. After two EPs and singles, they have released a full-length album with 12 tracks called „Deep Dive.“ The line-up consists of experienced musicians, fronted by female singer Jess.
Their debut album expressed the evident energy of band members and a desire for all things to be done in the wanted way. The presented songs are done in a rock/melodic hard rock manner, with also some punk energy and power pop tendencies. Many elements from the period of the 80s can be seen in their sound and music, but the group has caught the postulates of our time. The production is also done in a modern manner, so this is another positive segment in their approach. The songs are listenable, and also acceptable for the concert’s interpretations, and it seems that without much „wisdom „, the group manages to achieve with their songs a convincing effect.
Some of the listeners, as same as critics and other analyzers will say that even generally positive signature in a song’s realizations, the group uses a little more so-called retro or vintage influences, the main thing is that Dirty Talons perform their songs quite honestly, of course I add once again, with a strong energy charge.
Was?! Die Dirty Talons schon wieder? Die waren doch eben erst unter des Riedingers rigider Lupe. Na gut. Im Oktober 2023 war das, als das selbstbetitelte Debüt erschien. Mit „Deep Dive“ legen sie am 14. März schon das nächste Knalleralbum auf den Teller. Krasser Output! Ja müssen die denn nix arbeiten? Egal. Mir soll’s recht sein, denn „Deep Dive“ steht – und da könnte man bei dem Pensum und Tempo ja durchaus was befürchten – dem Vorgänger qualitativ in nichts nach. Und genau so wie auf dem Vorgängeralbum sind die Wiener*innen auch dieses Mal wieder für einen ganzen Batzen an Überraschungen und Schmunzlern gut.
Gleich der Opener „Under Your Spell“ bietet gleich beides. Ein, ja halt überraschender, emotionaler, ich möchte sagen, neumodisch gestalteter Metalsong fügt dem genretechnisch eh recht freizügigen Sextett einen neuen Mosaikstein hinzu, der dann – und das ist dann schon der zweite Schmunzler – ungefragt und nahtlos in „Can You Feel?“ übergeht. Eine Nummer, die mich instant an „Blow Me (Like The Wind)“ von Turbonegro denken lässt. Und damit schlägt die Band nicht nur musikalisch in eine ganz andere Kerbe. Auch das Feeling ändert sich und es wird schnell klar, dass die Dirty Talons dieses Mal noch mehr Gefühlschaos verursachen könnten. Ich mag das so. Jetzt schon!
Mit „Buck-Passer“ und „Thank You For Nothing“ bleiben wir noch ein bisschen bei den (neueren) Deathpunkern, mit „Family Tree“ bleiben wir immerhin noch in Norwegen. Ein Killer-Riff, wie ihn die nach wie vor gehypten Kvelertak nicht hätten besser schreiben können. Ich finde aber, spätestens jetzt wird es Zeit, dass auch die Dirty Talons mal so richtig schön gehypt werden! „ACM“ bietet auch ’nen Hammer-Riff und erst jetzt wird mir so richtig bewusst, in welch aberwitzigem Kontrast zur Musik eigentlich die fast schon nach Avril Lavigne und Poppunk klingenden Vocals von Sängerin Jess stehen. Im letzten Review habe ich ihre Stimme noch mit Madonna und Cyndi Lauper verglichen. Der Vergleich geht auch heuer noch durch. Damit lässt sie die Dirty Talons selbst bei Moll-Akkorden fröhlich klingen. Ich hoffe, das war so gewollt? Falls ja, ist es voll und ganz gelungen.
Eines wird jedoch schon nach Seite A klar: stilistisch haben sich die Dirty Talons im Vergleich zum Vorgänger nicht weiterentwickelt. Aber wie will man sich in dieser Hinsicht denn auch weiterentwickeln, wenn man eh schon überall zuhause ist? Dirty Talons beheimaten abermals alles, was an Rockmusik so geil ist, auf einer Platte. Schon jetzt beide Daumen hoch für die Band. Und ab dafür auf Seite B.
Geeiiil! Nochmal so ein bisschen Turbonegro-Feeling. Und das ist längst nicht alles. „Swansea“ hat im Hintergrund noch so ein ganz feines Hardrock-Riff in petto. Dokken vielleicht. Irgendwas aus den ’80ern jedenfalls. Irgendwas mit Haarspray und Spandexhosen. Und immer wieder zweistimmige Gitarrenmelodien. Klar, das kann man sich mit drei Gitarreros ja auch leisten.
„Claiming Space“ drückt dann das erste mal so ein klein wenig auf die (Spaß-)Bremse. Oh oh! Wird doch das nicht sein?! Ah nein, Glück gehabt. Das Solo entschädigt und der Song hat ein unerwartet großes Finale zu bieten. Mit „Intentions“ bin ich eh wieder voll dabei. Hardrock, Alter! Pumpender Bass, zweistimmige Gitarren, fette Chords. Survivor vielleicht. „Nostalgia makes me hungry for a slice of the past“ („Hiding Memories“). Ha! Das glaub‘ ich euch nur zu gern, liebe Dirty Talons.
Und da ist sie endlich, die Weezer-Nummer. Auf die habe ich schon gewartet. Die gab’s nämlich auch schon beim letzten Mal und „Stellar Life“ ist auch dieses Mal eine würdige Verneigung vor Rivers Cuomo und Co, kann aber noch mehr. Ha ja, rocken halt und die Handclaps sorgen dann tadaaa, na logo: für den Schmunzler.
„You Make Everything Alright“ ist dann wohl im Dirty Talons-Universum am ehesten das, was man einen Punk-Song nennen könnte. Tut auch mal gut, so zwischendurch. „Hiding Memories“ komplettiert dieses Meisterwerk, abermals von Noise Appeal Records veröffentlicht. Mensch, was müssen das für Glückspilze sein, eine solch geile Band unter Vertrag haben zu dürfen.
Tolles, wenn auch etwas in die Irre führendes Artwork, würde es doch eher in die Psychedelic-Ecke passen. Aber scheiß drauf! „Deep Dive“ ist der Killer und ihr solltet euch das nicht entgehen lassen. Schaut mal z.B. direkt bei Noise Appeal Records danach. (Der Riedinger)
Rafforziamo insieme una convinzione: ossia che la musica, se è scritta con l’anima e trasmette empatia, lo si avverte all’istante, senza suscitare dubbi o scie di perplessità.
Accidenti quanto tutto questo è riscontrabile nel nuovo disco dei Dirty Talons “Deep Dive”! Una dozzina di saette punk’n’roll di prima scelta, mai fuori stagione e sempre col preciso intento di sorprendere.
Suoni calibrati a puntino, linee di basso eccellenti e un drumming formidabile fanno in modo di far shakerare testa e glutei con fluidificante giocosità e freschezza per oltre 40 minuti. Il sudore cola di brutto in pezzi come “Under your spell”, “Buck-Passer”, “Swansea” o “Thank you for nothing”: ecco, appunto, ribadendo a chiare linee “grazie di niente”. E certo! Loro si stan guadagnando (da soli…) un posto al sole con un mazzo notevole d’impegno ed idee esaltanti nonché rinfrescanti, altro che noccioline e pistacchi…
Già le prime belle avvisaglie si erano riscontrate un paio d’anni fa nell’omonimo debutto, ed oggi i ragazzi non hanno fatto altro che raccogliere, con acume notevole, l’evoluzione dei loro spartiti gagliardi e fruttiferi, come i buoni postali che li vincoli per anni ma hai la garanzia che, quando hai voglia di attingere, sono lì, fedeli e per di più aumentati di valore. Vedremo se non sarà così.
Piglio e grinta quando serve, ma anche radure più attenuate di parimenti bellezza come “Claiming Space” e “Family Tree” tengono accesa la lampadina dell’attenzione al grido di un “eureka!” Pitagorico. Il tutto, sempre fraseggiato dall’impertinente vocina radiosa della vocalist Jess Howells, pronta e vigile a rimanere sul pezzo anche nell’hard’n’roll finale di“Stellar life”.
Esplosivi all’occorrenza ed equilibrati quanto basta, segnatevi sui post-it il nome dei Dirty Talons, appiccicateli dappertutto e diffondete il (loro) verbo, please! (Max Casali)
To the depths and primitive, prehistoric rocks. On the search for the note, like the „Heavier Trip“, to let it ping. Up to Psychedelic hights, Pop melodies and elastic walls of sound waves like in the „Matrix“. Noise Appeal (Baits, Lausch, Phal:Angst), one of the most important Indie labels around, present a varied journey through the fields of guitar music with „Deep Dive“.
Starting with their self-titled track on „EP1“, Dirty Talons set off an avalanche including songs like „Casket Match“, „Have Mercy“, „Bottom Line“ and „Hit Me With Your Best Shot“ by Pat Benatar. For the twelve new ones, they went to Middle Farm Studios in South Devon to record them one tape. The artwork by Robert Høyem nails the topic: the sun is up, beneath red rocks from Mars, under the eye of Jupiter a human literally dives into the rings of Saturn, and Commander Keen is watching.
Prepared for the trip, the album hits in immediately with mighty melting riffs of three guitars like Baroness and several voices setting accents. Thus the Foo Fighters are not far as Nordic beasts like Audrey Horne. For „Can You Feel?“ And „Buck-Passer“, Simon Zauner and Bernd Faszl produced videos, with musical star Drew Sarich starring in the second.
Meanwhile other comparisons of great voices come up like Joan Jett or April March and the band Thanks For Nothing because of the title „Thank You For Nothing“. Stadium Hard Rock vibes take over like Airbourne, before the two highlights „Family Tree“ with its bluesy groove and the proggy „ACM“.
Punk, Pop and Metal impacts can be found as well like Vibratör or Ghost in „Claiming Space“ featuring Ella Kramer (Burnswell). The mix of Classic Rock and Indie like The Who meet The Strokes ends the album with „Hiding Memories“ including and organ.
The massive organic sound with the voice of Jessica Howells and the broad spectrum emboss this journey of Dirty Talons like The Great Gray Funk. And to celebrate the release of CD and (splatter) vinyl, the band invites to Arena together with Lion Season. (Steäm Machine)
Punk’n’Roll trifft auf Helium-Stimme. So kann man die Musik von DIRTY TALONS wohl am treffendsten kurz und knapp beschreiben. Und dieses Konzept setzt das Wiener Sextett auch auf ihrem neuen Longplayer „Deep Dive“ konsequent um.
Musikalisch wird die gesamte Bandbreite des Rock abfeuert: 70er Riff-Rock („Thank you For Nothing”), Punk-Metal („Under Your Spell”), Poprock („Can You Feel”), 80er Hard Rock („ACM”), AOR („Intentions“), 70er Glamour-Rock („Stellar Life“), Fun-Rock („Hiding Memories”) – was auch immer das Heavy Rockers höherschlagen lässt. Die Gitarren riffen hierbei durchgehend fein und die Rhythmusfraktion trommelt und achtelt alles fett zusammen. Überhaupt legt die Band offensichtlich viel Wert auf einen treibenden, kompakten Sound und verzichtet weitestgehend auf Solo-Ausflüge. Und wenn, dann werden sie wie in „Intentions“ sehr geschmackvoll, melodiös und songdienlich eingesetzt
Und darüber die hohe, eher poppige Stimme von Sängerin JESS, die Erinnerungen an CYNDI LAUPER weckt und mit Sicherheit polarisiert – entweder sie nervt oder fasziniert (ich habe mich diesbezüglich noch nicht ganz entschieden…). Daneben fungieren die Backing-Vocals ihrer männlichen Mitstreiter als eine Art Kitt, der die für das Genre eher ungewöhnlichen Lead-Vocals, in den rockigen Kontext einbetten.
FAZIT: Auf „Deep Dive“ rocken sich DIRTY TALONS musikalisch abwechslungsreich durch die Genres des Rock. Hier ist für jeden was dabei, von dreckigem Punk über 70er Rock bis zu feinpoliertem Classic Rock. Dazu die ‚high-pitch‘ Stimme von JESS, an der sich sicherlich auch weiterhin die Geister scheiden werden. Aber je länger man sie hört, umso mehr gewöhnt man sich an die ungewöhnliche Stimmlage von Frontfrau JESS. Und hey, was soll‘s, Wiedererkennungswert hat diese Stimme allemal. (Marco Rauland, 10/15)