FORMAT
noise169, LP
noise170, CD
STATUS
available
RUNNINGTIME
41 min. 03 sec.
TRACKLIST LP
A1 Dirty Talon
A2 Bang Bang
A3 Casket Match
A4 Broken In Half
A5 No Contest
B1 Have Mercy
B2 Boiler Room
B3 Mind Games
B4 Buried Alive
B5 No Holds Barred
B6 Bottom Line
PRESSING INFORMATION
300 copies LP solid viola, 180g vinyl, printed innersleeve, DL Codes included
TRACKLIST CD
01 Dirty Talons
02 Bang Bang
03 Casket Match
04 Broken In Half
05 No Contest
06 Have Mercy
07 Boiler Room
08 Mind Games
09 Buried Alive
10 No Holds Barred
11 Bottom Line
PRESSING INFORMATION
300 copies CD, digifile, booklet incl.
RELEASE DATE
13.10. 2023
Rolling Stone 1/2024
Sängerin Jess bezaubert mit einem mädchenhaften Cyndi-Lauper-Timbri, das dennoch nicht im dicht gewirkten Gitarrenteppich versinkt. Dirty Talons nennen nicht ohne Grund Lvelertak als Referenzgröße, sie haben eine ähnlich gute Hook-Dichte, und gelegentliche Blast-Beats wirbeln ordentlich Staub auf, aber die meldodiösen Riffs haben deutlich weniger Kompression und dafür mehr Siebziger-Schlagseite. Die Basis ist hier eben nicht Punk und Black Metal, sondern gut abgehangener Stadion-Hardrock. Diese Melange aus Old-School-Härte und lolitahafter Laszivität gab’s bisher nicht. Warum eigentlich? (3,5/5)
Gleich drei der Musiker hier waren früher bei Astpai, der inzwischen leider aufgelösten Punkrock-Band aus Wien, die auch wir sehr gefeiert haben. Seit einigen Jahren gibt es so etwas wie eine Nachfolge-Band. Diese hier. Zusammen mit Sängerin Jess Howells klingen die Dirty Talons allerdings trotz der Vorgeschichte gar nicht mehr so nach Punk. Sie klingen irgendwie wie eine Hardrock-Band aus den 1980er Jahren. Mit einer Pop-Sängerin aus den 1980er Jahren. Verrückt. Aber auch nicht so schlecht. Weil Howells wirklich an eine Cindy Lauper erinnert (und damit dann doch irgendwie Punk ist) und weil die Band dazu herrlich trocken rockt, souverän, auf den Punkt, im besten Sinne solide. Denn spektakulär sind weder Sound noch Songs, da helfen auch ein paar Synthies und ein wirklich guter Groove nicht. Zusammen mit dieser Stimme aber werden die Dirty Talons dann doch besonders, machen sie noch mehr Spaß. Sollte man sich anhören. (Mathias Frank)
Visions 11/2023
Die besten metallische Riffrock-Platte 2023 kommt nicht aus Skandinavien oder Großbritannien, sondern aus Österreich. Und das nicht nur weil eine Hälfte von Dirty Talons gute Bekannte sind.
Die verantwortlichen Drei; Manfred Herzog, Marco Barbarits und Bernhard Hlavka, waren vorher drei Viertel von Astpai, der 2020 aufgelösten besten Punkband aus dem deutschsprachigen Raum. Auf deren späten Platten gab es vermehrt 80er-Gitarreneinsprngsel zu hören, mit Dirty Talons werden die durchgelaufenen Chucks nun konsequent durch Kunstleder-Boots ersetzt. Heißt konkret: Neben Pretenders-Poprock-Ausflügen wie “Have Mercy” und Blastbeat-Versatzstücken aus dem Titelsong oder “No Contest” gibt es größtenteils ordentlich nach vorne schiebenden, bluesign-metallischen Classic-Rock mit modernem Dreh. So finden sich in “Bang Bang” etwas Thin-Lizzy-Gedächtnismelodien neben Midtempo-Punk-Gestampfe. “Buried Alive” ist angesäuselter Kneipenrock mit NWOBHM-Solo. Überhaupt die Solos: Wenn es auf “Dirty Talons” eines zu viel gibt, dann solistische Gitearrenexkurse. Bei drei Gitarren kommt man aber schwer um derartige Exzesse herum. Zusammengehalten wird das Ganze durch Sängerin Jess Howells, die sich felsenfest zwischen Stevie Nicks, Tina Halliday und Chrissie Hynde positioniert und das eh schon gute Gesamtpaket auf ein neues Level hievt. Das füllt die Astpai-Lücke zwar nicht auf, aber dürfte den Östereicher:innen stabile Brücken auf zahlreiche Plattenteller bauen – verdient. (Florian Zandt, 9/12)
Après la sortie de deux EP courant 2021 la formation autrichienne Dirty Talons nous propose son vraiment premier long album qui d’ailleurs, reprend les six compositions des deux mini-albums avec donc en plus ici, 5 nouveaux morceaux. Voguant en eaux fortement rock voire rock’n’roll, nos amis autrichiens portés par une chanteuse pleine d’énergie développent un rock direct et plutôt brut de coffrage où, des riffs rageurs des guitares (elles sont plusieurs) impriment un tempo soutenu découlant sur une atmosphère rappelant le rock voire le hard-rock des eighties…écoutons justement un court extrait de la seconde composition de l’opus :
Qui nous rappelle effectivement un rock ou selon un heavy-rock pratiqué dans les années 80 avec ici en sus, un chant féminin au timbre de voix spécifique, que l’on n’oublie pas de sitôt. Un rock accessible à un large public et sympa à suivre où, un pop-rock bien cadencé s’accompagne de ce chant aigu qui lui-aussi, nous rappelle les décennies passées et surtout certaines artistes de l’époque. Comme pour cet autre extrait où musique et chant nous rappellent les chanteuses comme Cyndy Lauper :
Toujours entraînant comme morceau qui à coup sûr, fera mouche dans le cœur de pas mal de monde en tout cas, c’est que je souhaite au groupe bien évidemment. Un style résolument rock et accessible lorgnant vers le pop-rock qui persiste tout au long de l’album, comme le prouve le dernier morceau qui, offre à nouveau un rendu musical bien balancé qui force souvent à taper du pied :
Entre rock’n’roll et pop-rock, le groupe autrichien nous apporte en quelque sorte une cure de jouvence, pour nous rappeler nos bons souvenirs des eighties et en plus, c’est bien foutu alors n’hésitez pas à découvrir. Rock et nostalgique à la fois !
NB : pour les autres compositions, vous pouvez vous référer au lien Bandcamp ci-dessous (Philippe Thirionet, 3,5/5)
Aus der Asche der Wiener Neustadt Punks Astpai formierten sich aus den Überresten Marco, Bernie und Zock mit der Verstärkung von Jess, Roman und Martin dann die Dirty Talons. Nach zwei EPs ist hier also der Debüt-Longplayer, und Überraschung; kein Punkrock, hier gibt es elfmal astreinen Old School Hard Rock mit fetten Riffs auf die Ohren. Mit gleich drei Gitarren eifert man fleißig so großen Vorbildern wie Boston, Thin Lizzy, Judas Priest, Kvelertak und Sheer Mag nach. Kiss könnte man hier durchaus noch mit aufzählen, alles so die Phase von Mitte der Siebziger bis Mitte der Achtziger ist auf der Scheibe der Ankerschwerpunkt.
Dabei hat das Ganze auf der einen Seite einen wunderbaren, dreckigen, manchmal mit einem leichten Hauch frühen Punkrock, Garage Touch, und wird durch die poppig punkigen Vocals von Sängerin Jess noch eine ganze Nummer besser. Irgendwie kommen mir als stimmlicher Vergleich alte englische Female Fronted Bands wie Action Pact in den Sinn und eine Stimme flüstert mir ständig Cindy Lauper ins Ohr, warum auch immer…Das Ding ist rundum so verdammt gut gelungen das die ebenfalls guten Texte schon fast keine Rolle spielen. Mega geil umgesetzte musikalische Zeitreise, die weder zu geklaut, noch zu verstaubt klingt.
Im Gegenteil, der Silberling ist ganz großes Rock Kino. Mehr dreckig lebendiger Retro-Sound geht fast gar nicht. Ich bin komplett begeistert, gerade weil es doch ein wenig aus der üblichen Retro-Reihe fällt, aber das macht das Album ja so fett. Wer hier nicht automatisch mitgeht, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Hammerteil. (Frank Billek, 9/10)
Il piacevolissimo salto temporale che fanno i viennesi Dirty Talons in questo loro debutto, è tra gli elementi che determinano il muro sonoro letteralmente devastante che riescono a generare.
Sono ben tre le chitarre responsabili di questi suoni, una formazione che a tratti riesce a ricreare magistralmente magie melodiche come solo i Boston sapevano fare. Non esagero se affermo che questi ragazzi austriaci sono unici nel riuscire in questa piccola impresa, perché non è cosa semplice neanche per un genio come Tom Scholz ricreare oggi quel suono magnifico, che ha caratterizzato i primi tre album della sua mitica band.
Inoltre, le incursioni di questi argonauti del suono duro, vanno a toccare anche altri angoli oscuri della NWOBHM, con riff granitici cari ai Judas Priest dei bei tempi, addirittura anche sprazzi di thrash metal. Tutto ciò ha colpito al cuore un vecchio rocker come me, pronto a godere di questi suoni anche quando solo ne sente un lontano accenno.
Con il loro mastodontico impatto sonoro, i Dirty Talons sanno essere anche agili, proponendo brani divertenti e dinamici come solo i Van Halen sapevano essere. Tuttavia non dobbiamo assolutamente immaginare una band fuori tempo. I Dirty Talons non si presentano con pantacollant e capelli cotonati, non indossano il chiodo e bracciali borchiati.
Per fortuna il rock duro è oggi ancora possibile suonarlo con credibilità. Spesso sono sufficienti naturalezza e semplicità, senza ridicole forzature e senza ricorrere ad immagini banali e stereotipate o curate da brand d’alta moda. Da questo punto di vista gli australiani King Wizard And The Lizard Wizard hanno insegnato.
Vien da pensare che a tal proposito è forse il passato punk ad orientare i Dirty Talons a certe scelte. Nel mezzo del turbinio sonico deciso e schietto che ha saputo costruire la band, emerge la voce di Jess, che se al primo ascolto può sembrare quasi fuori posto rispetto il suono generale, alla fine se ne capisce il senso. Come se Cyndi Lauper si fosse travestita e data al metal. A conferma del fatto che anche in un buon disco, l’uso della voce non è necessariamente uno stereotipo di genere. (Mauro Furlan)
Albums Of The Week: Dirty Talons | Dirty Talons
Silly Austrians! They clearly don’t know whether they want to be a ’70s rock band, an ’80s pop band or a ’90s metal band — and I sincerely hope they never figure it out.
THE EDITED PRESS RELEASE: “Dirty Talons’ self-titled debut album compiles the first two recording sessions the band completed in 2021 and 2022. All the tracks and most of the lead vocals were live at Radiokulturhaus in Vienna in just a few days.
While guitarists Marco and Zock (as well as bassist Bernie) have released several records together during their time in Astpai in the past, this album marks the first time they have worked with the remarkable vocalist Jess Howells. Her lyrics explore intra- and interpersonal struggles and connections from different perspectives and touch upon themes such as anxiety, love, insecurity, narcissism, anger, loneliness and regret.
Musically, the band’s earlier influences were left behind and the new formation focused on a more straightforward sound: Dirty Talons play heavy riff-rock with three guitars, musically influenced by bands like Sheer Mag, Kvelertak, Thin Lizzy, Van Halen, Boston and Judas Priest, while Howells’ highly energetic, yet clean-sounding vocals are more reminiscent of ’80s pop and rock. Lyrically, the songs deal with subjects such as inner conflicts and self-doubt, narcissism and manipulation by others, but also self-empowerment and determination.
All tracks were mixed and mastered by the amazing Peter Miles, who has previously worked with bands such as Architects, We Are The Ocean, Petrol Girls, Crazy Arm and lots more over at Middle Farm Studios in Devon, U.K.” (Darryl Sterdan)
Als sich die österreichischen Punk- und Rock-Veteranen Astpai nach knapp zwei Jahrzehnten auflösten, hatten drei Mitglieder bereits ein neues heißes Eisen im Feuer. Das Sextett Dirty Talons veröffentlichte bereits zwei EPs und supportete unter anderem The Deadnotes. Im vergangenen Jahr wurde das erste komplette Album eingespielt. Das Sextett mit Sängerin Jess Howells an vorderster Front beleuchtet universelle innere und zwischenmenschliche Themen aus diversen Perspektiven, stellt dich passenderweise musikalisch ähnlich breit auf. Schlicht „Dirty Talons“ betitelt, rennt der vielschichtige Erstling offene Türen ein.
Bereits der Opener, der ebenfalls „Dirty Talons“ heißt, bringt den Sound des österreichischen Sextetts prima auf den Punkt. Ein gewisses Faible für Hard Rock mit 80s-Chic ist offenkundig, während Howells Gesang vergleichsweise poppig und doch eindringlich rüberkommt. Dann folgt nach etwa einer Minute die erste von vielen Eruptionen, irgendwo zwischen Hardcore, Punk und Black Metal. Kvelertak lassen grüßen, während komplettes Chaos ausbricht, nur um im nächsten Moment vom einem Van Halen-Lick zerlegt zu werden. Im folgenden „Bang Bang“ (Wrestling-Referenzen mit offenkundigem Faible für die Three Faces of Foley gehören zum guten Ton) kommen derlei hymnische Rock-Vibes noch besser durch.
08/15 sucht man hier vergebens, denn Dirty Talons fühlen sich musikalisch hin- und hergerissen. Da wäre beispielsweise das drückende und doch zurückgenommene „Boiler Room“, ein Anti-Brawl von ausgesuchter Heavyness und Eingängigkeit. Sympathisch ist auch „Bottom Line“, das von einer gewissen Sehnsucht durchzogen scheint, angenehm getragen und anmutig. Im Gegensatz dazu zeigt sich „No Contest“ giftig, punkig und forsch, ohne dabei jedoch auch nur ansatzweise auf Ohrwurm-Qualitäten zu verzichten. Wer hingegen die metallische Intensität des Openers vermisst, wird im kuriosen wie mitreißenden „Mind Games“ schnell fündig.
Alles andere als gewöhnlich und geradlinig, dafür immer frei von der Leber weg: Was Dirty Talons fabrizieren, sollte auf dem Papier nicht zusammenpassen, und doch kommt man von dieser herrlichen Eigentümlichkeit nicht los. Der eponyme Einstand verbreitet Chaos und Wahnsinn, ist zugleich voller starker Riffs und Licks, hymnischer Hard-Rock-Weisheiten und glänzt mit poppigem Charme. Starke Empowerment-Texte mitten aus dem Leben runden dieses mächtige Gesamtpaket ab. Ist das erste Erstaunen ob der wilden Mischung erst einmal überwunden, wartet ein von vorne bis hinten stimmiges, spannendes Album, dem man sich nicht entziehen kann. Geschweige denn will. (Walter Kraus, 4/5)
Los austríacos DIRTY TALONS (banda formada de las cenizas del grupo de Punk Rock ASTPAI) debutan con su primer álbum, que no lleva título, y lo hacen de la mano del sello Noise Appeal Records. Su sonido es una energética mezcla de Hard Rock clásico y Punk Rock melódico en la que encontramos influencias de bandas como SHEER MAG, KVELERTAK, THIN LIZZY, VAN HALEN e incluso BOSTON o JUDAS PRIEST. Y todo ello mezclado y masterizado por el reputado Peter Miles (ARCHITECTS, WE ARE THE OCEAN, PETROL GIRLS, CRAZY ARM…) en Middle Farm Studios.
OX Fanzine #170
Einigen Leser:innen dürfte der Name ASTPAI gewiss noch ein Begriff sein. Schließlich zählte die Band zu den international bekanntesten sowie aktivsten Vertretern der österreichischen Punkrock-Szene. 2020 folgte leider die Auflösung, doch blieb man seither nicht untätig. Das Quartett suchte sich Verstärkung in Form von Sängerin Jess sowie Gitarrist Randy und veröffentlichte 2021 zwei EPs, deren Songs nun mit fünf weiteren Tracks auf dem selbstbetitelten Debüt auf Noise Appeal veröffentlicht werden. Aber Achtung! Stilistisch haben die DIRTY TALONS komplett mit ihrer musikalischen Vergangenheit gebrochen und frönen nun dem klassischen Hardrock alter Schule, beweisen dabei ein feines Gespür für eingängige Melodien und heftig pumpende Riffs. Einflüsse wie VAN HALEN, THIN LIZZY oder KVELERTAK sind deutlich herauszuhören, verbinden sich zu einer erstaunlich kohärenten Melange. Über allem thront dabei die hohe, poppige Stimme von Jess, die eine ganz besondere Note in den Sound der Band bringt und an Cyndi Lauper in „Girls just want to have fun“ erinnert. Definitiv ein höchst eigenständiges und handwerklich vollkommen überzeugendes Erstlingswerk, das dem Sextett so einige Türen öffnen werden dürfte – wenn auch weit, weit abseits der Punkrock-Szene. (Christoph Siart, 7/10)