FORMAT
noise132, LP
noise133, CD
noise134, MC

STATUS
available

RUNNINGTIME
35 min. 30 sec.

TRACKLIST LP
A1 Tokyo Drift
A2 Profiliga
A3 Angst
A4 Neid
A5 Elektrobike
A6 Maurice
B1 California
B2 Jetzt ist Schluss
B3 Summertime
B4 Vendetta
B5 Saufen

PRESSING INFORMATION
500 copies, 180g, translucant blue vinyl, printed innersleeve, DL code included

TRACKLIST CD
01 Tokyo Drift
02 Profiliga
03 Angst
04 Neid
05 Elektrobike
06 Maurice
07 California
08 Jetzt ist Schluss
09 Summertime
10 Vendetta
11 Saufen

PRESSING INFORMATION
500 copies, digipak, booklet inkluded

TRACKLIST MC
A1 Tokyo Drift
A2 Profiliga
A3 Angst
A4 Neid
A5 Elektrobike
A6 Maurice
B1 California
B2 Jetzt ist Schluss
B3 Summertime
B4 Vendetta
B5 Saufen

PRESSING INFORMATION
100 copies

RELEASE DATE
10.06. 2022

Slam #122

Ungestümer Punk in österreichischem Dialekt, der mit humoristisch beeindruckender Wortsicherheit allerlei Probleme anspricht, das ist, womit das Duo von sich reden macht. In dieser Tradition geht auch gleich der Titeltrack des zweiten Albums hart ins Gericht mit dem Leben am Land. Musikalisch gewohnt reduziert-brachial kommt in der energetischen Stimme überraschend viel Melodie zum Vorschein und generell reißt bereits die Eröffnung mit ungeahnter Kraft und zwischen Geknüppel versteckten Harmonieperlen vom Hocker. Rhythmisch intelligent und massiv druckvoll steht “Profiliga” der Eröffnung in nichts nach, ebenso wenig wie “Angst”, das in seiner brachialen Gangart wie eine Urgewalt über den Hörer hinwegwalzt, während die aggressive Stimme als lichtbringender Leuchtturm fungiert, der verhindert, dass man völlig in diesem Wirbelsturm von Song zerfickt wird. Komplett anders gib sich “Maurice”, was jedoch in der Thematik des Songs begründet liegt, denn hier wird Bildberuch-Sänger Maurice zum humorvollen Ziel der Wortkünste des Duos. Dabei ist überraschend, wie gekonnt der Sound der auf die Schuppe genommenen Band, die übrigens aus derselben Ecke Österreichs kommt, von Heckspoiler imitiert wird. Das zeigt nur einmal mehr, mit welchen musikalischen Schwergewichten man es hier zu tun hat und genau das in der Kombination mit den schon fast literarisch wertvollen Texten, die niemals kritisieren, sondern lediglich aufzeigen und jegliche moralische Instanz verweigern, macht Heckspoiler zu der Perle, die sie sind. Wenig überraschend ist auch das neue Werk ohne jede Diskussion als makelloser, hocheffizienter Trip durch die österreichische Seele zu bezeichnen. Christoph Höhl (9,5)

thegap.at

»Uh, ah, alles im Arsch!« – Heckspoiler veröffentlichen »Tokyo Drift«
Bumm, zack, in die Goschn! Wenn Heckspoiler mit einem neuen Album aufwarten, dann gibt’s ordentlich auf die Ohren.
Heckspoiler lassen auf »Tokyo Drift« eine Gnackwatsche nach der anderen klatschen. Ein wahres Zeltfest für Freund*innen der gnadenlosen Verzerrung. »Uh, ah, alles im Arsch!« Eine außer Kontrolle geratene Mischung aus Queens of the Stone Age, Punkrock und Bilderbuch. Ein brachiales Feuerwerk, eine Links-rechts-Kombination aus Bass und Schlagzeug. Die instrumentale Limitierung des Duos aus Oberösterreich hat Entertainment-Charakter und lässt auf keinen Fall Volumen vermissen.
Die geshouteten Texte werden mit oberösterreichischer Zunge vorgetragen, bestechen durch beißenden Witz und Selbstironie. Heckspoiler entrücken sich selbst und andere, kennen keinen Kompromiss, legen die heuchlerischen Elemente einer Gesellschaft frei. Das E-Bike, der Trend und das Start-up werden schonungslos zum musikalischen Schafott geführt. Frei nach dem Motto: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Die Riffs sind aus dramatischer Härte geboren, aus dem Bassgitarrenhals brutal herausgequetscht, während dem Schlagzeug der Garaus gemacht wird.
Bitte anschnallen!
»Tokyo Drift« ist das zweite Album der Krawallmacher vom Land. Beide Protagonisten brüllen und singen sich die geschundene Seele aus dem Leib. Bei aller Ironie, die Inhaltlich den roten Faden darstellt, sind Heckspoiler keineswegs der platten Oberfläche verpflichtet. Kritisch thematisiert werden unter anderem das unabkömmliche Auto am Land und dessen Verbauung, die Unfähigkeit sich (für andere) zu freuen, engstirniges Denken und eine sich selbst erhöhende Gesellschaft.
Sehnsucht, Liebe, Schmerz und Sucht werden anhand realitätsnaher Erfahrungen verarbeitet. Ohne Augenzwinkern geht es aber nur selten bei den Unruhestiftern aus Oberösterreich. Die extravagante Inszenierung der »Heckies« passt zum Schmäh und zur brachialen Ästhetik von »Tokyo Drift«, aber auch zum inhaltlichen und musikalischen Anspruch der Band. Ein Album wie ein Autorennen. Bitte anschnallen! Kim Tom Gun (Bass, Gesang) und Zlatko San (Schlagzeug, Gesang) drücken das Gaspedal voll durch. (Tobias Natter)

metalfactory.ch

Ich mag Symphonic und Prog Metal, und trotzdem finde ich die zweite CD von Heckspoiler hervorragend! Wieso? Weil dieses Duo, das nur mit Bass, Schlagzeuger und zwei Stimmen agiert, die grosse Antithese zu all den studierten Musikern mit Geltungswahn darstellt.
Wie gesagt, auch deren Musik mag ich. Heckspoiler zeigen aber, dass es auch anders geht. Hier wird über die Rohheitsgrenze von Motörhead hinaus gerockt, dass keine Gefangenen gemacht werden. Dazu kommen mit einem österreichischen Dialekt eingesungene Texte, die kritisch und hinterfragend sind. Da hat sich jemand definitiv über seine Botschaften Gedanken gemacht. Besonders «Profiliga» hat es mir angetan. Hier singen sie darüber, dass jeder in seiner Freizeit ein Profi sein möchte, dafür aber den entsprechenden Aufwand nicht auf sich nehmen möchte. Das kennt man doch als Bandmitglied oder Mannschaftssportler zur Genüge. Heckspoiler geben jedoch nicht nur Vollgas, sondern liefern bei «Maurice» auch dezenten Hip Hop Rock ab. Und trotz aller Wucht hört man dem Duo den Spass am Musizieren an. Wer sich also, trotz allem Power Metal, Hochglanz Hard Rock oder Edel-Ledermantel Heavy Metal, den räudigen Wachhund anhören mag, erhält mit dem «Tokyo Drift» Album von Heckspoiler genau das richtige Werk. Kein schönes, aber eines, dass durch seine Ehrlichkeit und Authentizität überzeugt. (Roger W., 8.8/10)

www.musikreviews.de

Im Grunde ist es egal, ob HECKSPOILER ironische Texte haben oder ob sie durch die instrumentale Besetzung und den Mundart-Gesang mehr als ein Alleinstellungsmerkmal aufweisen. Wichtig ist zu verstehen, dass dieses Duo mit allem, was es auf „Tokyo Drift“ darstellt, Konventionen brechen will. Diese Musik ist schizophren, anstrengend und kann einem auch gehörig auf die Nerven gehen. Gleichzeitig ist das Klanggebräu aber auch ungeheuer spannend. Das liegt einerseits daran, dass es sich kaum in irgendeine Schublade stecken lässt. Vielleicht ist Punk ein passender Ausdruck für diesen Sound. Denn in erster Linie sind HECKSPOILER Energie.
Schon der Titeltrack klingt so als ob man mit 180 Sachen in der falschen Richtung durch den Kreisverkehr brettert. Hibbelig, das Herz pumpt wie der Bass bis in die Kehle, der Magen zieht sich unweigerlich zusammen und doch ist da dieser Rausch, die Droge Adrenalin, von der man kaum genug bekommt. Dabei sind Genregrenzen genauso egal, wie die Texte mitunter sehr direkt, aber nicht plump formuliert sind.
Songs wie „Angst“ bringen den Charakter dieses Duos auf den Punkt. Energie ohne Ende, fast ein bisschen nervig wird die Musik durchs Ohr geprügelt. Dazu pendelt der Text irgendwo zwischen Provokation, Sozialkritik und Ironie. Diese Kombination findet sich in der ein oder anderen Ausprägung in sämtlichen Songs auf „Tokyo Drift“. Hier und da ein bisschen asozial (u.a. „Neid“) oder auch mal unverblümt und bewusst nah am Brechreiz (Wer kombiniert schon schiefe Kindermelodien und textlich stumpfen Sprechgesang… Okay, da dürfte es einige geben…), bevor plötzlich der Bass wie ein Vorschlaghammer durch den Kopf rauscht („Maurice“).
Dabei können die Gesänge noch so schief sein („California“), die Musik noch so anstrengend, es ist nie uninteressant.
HECKSPOILER sind musikalisch eigenwillig und schrammen textlich an der Grenze zwischen Ironie, Stumpfsinn und cleveren Gedanken entlang. Da bleibt der ein- oder andere Ausfall nicht aus, aber insgesamt…
FAZIT: …haben HECKSPOILER mit „Tokyo Drift“ ein Album in Händen, das sich freigeistige Hörer härterer (moderner) Sounds durchaus mal anhören sollten. Allerdings ist hier und da auch etwas Geduld nötig, denn schön ist das Gebotene eher nicht, interessant aber allemal. (Dominik Maier, 9/15)

www.demonic-nights.at

Die schwarzen Rollkragenpullis haben ihre Farbe verloren, Heckspoiler aber keinesfalls ihren Glanz. Vor zwei Jahren donnerte „Synthetik Athletik“ durchs Gebälk – derb, kurzweilig und auf angenehmste Weise ungehobelt. Die gitarrenlosen Oberösterreicher drehen die Regler noch einmal auf Elf und kultivieren ihren Mix aus Hardcore, Punk und Rock mit wachsender Begeisterung. „Tokyo Drift“ knüpft nahtlos an das Debüt an und verbindet Augenzwinkern mit realitätsnahen Erfahrungen, ohne jemals platt oder gar unflätig zu werden.
Dass man derart ruppig und dennoch niveauvoll klingen kann, ist eine große Kunst, die das Duo absolut beherrscht. Die Schizophrenie von „Maurice“ lässt zwei Herzen – ach! – in einer Brust schlagen und hangeln sich vom sleazy Fehlschlag zum abgefuckten Wutausbruch, der Gift und Galle speit, um sich schlägt, den Verstand verliert. Es ist Wahnsinn in Reinkultur, den Heckspoiler perfekt beherrschen. Der eröffnende Titelsong „Tokyo Drift“ nimmt alles mit, was das Debütalbum unterhaltsam gestaltete, und dreht komplett am Rad. Ja, der Bass erinnert weiterhin an Lemmy, während die heiseren Husarenritte den Mut der Verzweiflung kultivieren.
Eine etwas andere Form von Rache packt „Vendetta“ aus. Der Track überschlägt sich nahezu und brennt sich trotz hohem Tempo ein, deutet im Mittelteil sogar so etwas wie Crossover-Appeal aus. „Neid“ ist nicht nur ein Hund, sondern ein hymnischer Nackenbrecher, dessen rastloser Refrain die vielleicht beste Gesangsmelodie der ganzen Platte in sich trägt. Hier kann „Elektrobike“ definitiv mithalten, alleine schon angesichts des großartigen Schmähgesangs, der aus tiefstem Herzen zu kommen scheint. Hingegen überrascht „Saufen“ nach gewohnter Raubein-Attacke mit einem balladesken Abgang, aus dem Herzen der Radioschule mit dem Besten aus den 80ern, 90ern und überhaupt.
Auch das sind Heckspoiler, immer für einen Kalauer zu haben und nie ungut. Man muss sie irgendwie gern haben für ihren beißenden Charme und ungeschliffenen Sound, der dennoch nicht mehr aus dem Ohr geht. Wo „Synthetik Athletik“ insgesamt eine Spur mehr versuchte, kleine Experimente wagte, ist „Toyko Drift“ ein konzentriertes Album mit klarem Ziel vor Augen geworden. Heckspoiler werfen überflüssigen Ballast über Bord und kultivieren den ureigenen Dreschflegel mit wachsender Begeisterung – ein unterhaltsamer Zweitling von vorne bis hinten. (8/10, Walter Kraus)

www.terrorverlag.com

„Tokyo Drift“ ist die zweite Langrille des Duos HECKSPOILER aus Oberösterreich. Die Herren Zlatko San (Drums) und Kim Tom Gun (Bass) nennen ihren Sound ‚Streetrock / Actionpunk‘, an anderer Stelle konnte man von einer wilden Mischung aus QUEENS OF THE STONE AGE und BILDERBUCH lesen. Fest steht auf jeden Fall, dass der Zweier keine Gefangene macht und nur eine Richtung kennt: ungebremst nach vorn!
Also geht’s im „Tokyo Drift“ in den Kreisverkehr und auch in der „Profiliga“ herrscht heuer kompletter Abriss. Wenn „Angst“ und „Neid“ regieren, ist ebenfalls jede Menge Krawall angesagt. „Elektrobike“ zeigt mit viel Wumms, wie sich die Statussymbole über die Jahre verändern. Außerdem scheinen HECKSPOILER Stromberg-Fans zu sein, denn zu Beginn von „Jetzt ist Schluss“ hört man Christoph Maria Herbst in seiner Paraderolle. Am Ende sind die Jungs, die im Übrigen in ihrem Dialekt singen, an dieser Stelle allerdings noch nicht. Vielmehr stehen noch „Summertime“ und eine „Vendetta“ auf dem Programm, ehe mit „Saufen“ die finale Eskalation zelebriert wird.
Nein, feinsinnige Tonfolgen sollte man von HECKSPOILER nicht erwarten, dafür produzieren die beide aber die maximale Menge an Lärm, die man zu zweit als Mucke irgendwo zwischen Hardcore, Punk und Metal zu Gehör bringen kann. Aber ganz zum Schluss werden sogar HECKSPOILER für einen ganz kurzen Moment richtig zahm… (ULRIKE MEYER-POTTHOFF)

www.krone.at

Heckspoiler: Ruraler Punk aus dem Unterbewusstsein
Wie klingt Punk aus Österreich? Hier finden Sie die Antwort. Das oberösterreichische Duo Andreas Zelko und Thomas Hutterer aka Heckspoiler veröffentlichte dieser Tage sein zweites Album „Tokyo Drift“ und kracht dort nur mit Bass, Schlagzeug und vorwiegend Mundartgesang so dermaßen kompromisslos durchs Gebälk, dass man schnell vergisst, wo einem vorher der Kopf stand. Textlich huldigt man dem Landleben, übt Gesellschaftskritik und lässt viel Raum für dadaistischen Humor und Eigeninterpretationen. Im „Krone“-Talk erklären uns die beiden, was es mit Band und Album auf sich hat, wieso man so gerne Bilderbuch persifliert und was eine „Kesselheiße“ ist.
„Krone“: Andi, Thomas – speziell in den 90er-Jahren war der Heckspoiler am Auto das wichtigste Statussymbol junger Menschen im ruralen Bereich. Seid ihr beide diesem Charme erlegen?
Andi Zelko: Es ist das ultimative Statussymbol, wenn man sich für Tuning und Co. interessiert. Natürlich geht es auch um Felgen und Schürzen, aber mit einem Heckspoiler meint man es schon ernst. Die BMW hatten auch noch so eine Haifischflosse. (lacht)
Dennoch war das wohl nicht eure Hauptintention, um eure Band Heckspoiler zu nennen.
Thomas Hutterer: Das Wort klingt einfach gut und ist international verwendbar.
Zelko: Auf der Landstraße zu fahren und Punk- oder Rockmusik zu hören war immer ein wichtiger Teil von uns. Daher haben wir schon von Anfang an bewusst Autoteile als mögliche Bandnamen in den Raum geworfen. Auspuff war auch dabei, aber das klingt ein bisschen schwierig. Thomas hatte dann die Idee von Heckspoiler und irgendwie war klar, das passt.
Hutterer: Mit dem Bandnamen wussten wir, wohin die Band gehen würde.
Wo genau aus Oberösterreich stammt ihr eigentlich?
Zelko: Ich wohnte mal in Kremsmünster, woher Bilderbuch kommen. Wir sind aus dem oberösterreichischen Zentralraum zwischen dem Alm- und Kremstal. Die Wohnorte haben sich verändert, aber wir haben keine Stadterfahrungen aus Graz und Wien.
Wie seid ihr am Land, wo die Feuerwehrfeste regieren, zu Punk und Hardcore gekommen?
Zelko: Ich werde bald 30 und es gab in Pettenbach ein Jugendzentrum mit einem Veranstaltungsraum. Anfang der 2000er-Jahre gab es alternative Gigs und mit 13 ließ ich mir die Haare wachsen und bekam eine E-Gitarre. Wir beide sind nur zehn Minuten voneinander entfernt aufgewachsen und Thomas hat ungefähr zeitgleich zu spielen begonnen. Befreundet sind wir eigentlich erst, seit es Heckspoiler gibt. In unserer Jugend gab es noch Gigs für Metaller, Rocker und Punks in den Jugendzentren. Davor war ein Skatepark. Uns fällt natürlich auf, dass sich diese Locations stark ausdünnen. Beim Skatepark sieht man schon gar keine Kids mehr – vielleicht interessiert es sie heute gar nicht mehr. Für mich war es das Beste, mit Freunden abzuhängen, Nirvana zu hören und Rage Against The Machine-Alben zu kaufen, für die man einen Ausweis brauchte, weil sie erst ab 16 waren.
Hutterer: Wir sind sehr froh, dass alles so erlebt haben und Jugendzentren damals so präsent waren. Wir wollten immer noch besser sein als die Bands, die wir gesehen haben.
Jetzt gibt es bei Heckspoiler nur Gesang, Schlagzeug und Bass – aber keine Gitarre…
Hutterer: Wir waren immer zu zweit und wollten es einfach so probieren. Auch die Songs so schreiben, dass es nicht mehr als Bass und das Schlagzeug braucht.
Zelko: Es war ein glücklicher Zufall, dass wir uns kennengelernt und musikalisch verstanden haben. Beim ersten Jammen hat sich das schon sehr gut ergeben. Es kamen dann fettere Verzerrer und dickere Amps dazu und wir dachten, das passt auch zu zweit ganz gut. Man muss sich die Gitarre im Songwriting einfach wegdenken und das läuft mittlerweile ganz gut. Eine dritte Person ist derzeit nicht nötig.
Wann habt ihr gemerkt, dass ihr so gut miteinander matcht und nicht nur eine musikalische, sondern auch menschliche Nähe zueinander habt?
Hutterer: Wir waren immer supermotiviert, eine harte und laute Band zu gründen. Wir haben viel Zeit im Proberaum verbracht. Im ersten gemeinsamen Sommer haben wir gemeinsam gespielt, geschwitzt und getrunken. Wir sind einfach dicht zusammengewachsen.
Zelko: 2020 und 2021 war der erste Proberaum möglich und ich kaufte mir mein erstes Schlagzeug. Bandtechnisch hat sich bei mir nach einer kleinen Truppe gar nichts getan, aber ich wollte etwas Größeres aufziehen. Wir haben Blut geleckt und daraus hat sich das jetzt entwickelt. Wir waren anfangs sehr unterschiedlich, sind uns aber jetzt sehr ähnlich. Es gibt nur uns zwei und das schweißt schon zusammen.
Auf eine krachende Hardcore-Punkband wartet man hierzulande zumindest nicht dann, wenn man große Erfolge einfahren will. Ist trotzdem das Gespür da, dass man mit Heckspoiler mehr erreichen kann?
Zelko: Was will man im österreichischen Underground schon erreichen? Bass und Schlagzeug sind das Gimmick Nummer eins. Dann singen wir auch beide und meist im Dialekt zwischen lustig und ernst. Das ist Gimmick Nummer zwei. Wir wollen einfach rocken und alle Anwesenden sollen Spaß daran haben. Wenn die Leute zu unserem Konzert kommen, dann kracht es auch richtig.
Hutterer: Im Proberaum hat es auch während der Pandemie gekracht. (lacht) Man ist ja trotzdem laut und steigert sich rein, auch wenn die Komponenten Zuseher und Stimmung fehlen.
Zelko: Es freut uns ungemein, wenn die Dinge nach einem harten Arbeitstag funktionieren. Wir sind zu zweit, machen Lärm und kommen dadurch komplett aus dem Alltag raus. Wir können es kaum erwarten, diese Momente auf die Bühne zu bringen.
Ist es euch in den Texten wichtig, neben dem Humor auch Entlarvendes und Gesellschaftskritisches zu transportieren? Der Welt manchmal den Spiegel vorzuhalten?
Zelko: Man muss einen Mittelwert finden. Nur mit dem Finger auf die Bobos zu zeigen und sie als schlechte Menschen zu brandmarken wird irgendwann fad. Es muss aber auch Texte geben, wo es nicht um viel geht. Oft muss man aber zwei- bis dreimal durchlesen, was wir genau meinen. Dazu kommt der oberösterreichische Dialekt, wo Wortfetzen vorkommen, die nur regional funktionieren. Die Zeigefinger erhebenden „Gutmenschen“ sind wir nicht durchgängig.
Die moralisierenden Bobo-Stadtbürger werden von euch aber schon gerne persifliert und etwas härter angegriffen. Natürlich mit der nötigen Dosis Humor.
Zelko: Alle Texte sind mit einem lachenden und einem weinenden Auge versehen. Wir sprechen viel an, aber fast immer zweideutig. Die Leute können sich gerne selbst ihre Gedanken machen, dann haben wir als Texter alles für uns erreicht.
Hutterer: Gut ist, wenn jeder etwas anderes für sich in die Songs interpretiert. Das ist besonders toll.
Zelko: Eine kleine Metalzeitschrift hat unser Debüt kritisiert. Der Rezensent meinte, er weiß nicht, ob er das Album genial oder total Scheiße finden soll. Wertung 5/10 Punkten. (lacht) Man kann uns eben geil finden oder extrem furchtbar. Bewegen wir uns in diesem Spannungsgrad, haben wir alles richtig gemacht.
Gab es ähnliche polarisierende Bands, die euch animiert haben? Vorbilder, vielleicht auch im musikalischen Sinne?
Zelko: Rammstein, Slayer, Iron Maiden und Judas Priest – also alle Großen. (lacht) Man schleppt unbewusst so einiges mit. Wir können nicht mit Bass und Schlagzeug im Proberaum sitzen und daran denken, eine Rammstein- oder Slayer-Nummer zu schreiben. Dazu fehlen uns doch fast alle Komponenten. Es findet einfach Vieles im Unterbewusstsein statt. Auch Rammstein polarisieren und diesen Grad wollen wir mit Heckspoiler auch erreichen. Unsere weißen Outfits auf „Tokyo Drift“ kann man furchtbar oder cool finden. Hauptsache ist, das macht sonst keiner.
Hutterer: Wir wollen immer etwas Neues finden. Etwas, woran man sich nicht festhalten kann. Es gibt aber schon Rammstein- oder NOFX-Parts in unseren Songs, an denen wir uns orientieren können.
Werden die Bobos in euren Texten dann entlarvt, wenn sie sich darüber aufregen, wie sie in den Texten dargestellt werden?
Zelko: Wir sagen einfach unsere Meinung und sind selbst genauso zu entlarven. (lacht) Wir wollten schon beim Debüt alle Regeln brechen. Es gab keine Punkband mit Rollkragenpullover. Jetzt aber schon. Mit unserem Projekt wollten wir alle Regeln des Genres verwerfen.
Punk steht für Anarchie und dafür, gegen den Strom zu schwimmen und Dinge zu machen, die man nicht erwartet. Insofern ist eine Rollkragen-Punkband mehr Punk als eine gewöhnliche Punkband.
Zelko: Wir zählen uns sicher nicht als waschechte Punks, aber wenn Punk sein bedeutet, optisch und musikalisch anders zu sein, dann sind wir es wohl doch.
Sind dem Trashfaktor bei Heckspoiler keine Grenzen gesetzt?
Hutterer: Es gibt schon Grenzen, aber wir haben sie noch nicht gefunden.
Zelko: Nacktheit wäre ein Thema. Das muss man jetzt nicht unbedingt besonders herausstellen. (lacht) Es gäbe schon noch ein oder zwei Outfits, die wir uns für Bühnenshows überlegen, aber da sind die Ideen noch lange nicht ausgeschöpft. Wenn die Kohle passt, dann brauchen wir auch Stylistinnen. (lacht)
Hutterer: Große Bands nehmen dann oft einen zweiten Gitarristen oder Keyboarder im Hintergrund dazu. Keine Ahnung, ob das bei uns jemals zutreffen wird. (lacht) Aber wir wollen uns jedenfalls keine Grenzen setzen.
Wie eure Brüder im Geiste Rammstein habt auch ihr einen Song, der sich „Angst“ nennt. Eine Nummer, dier für das Zwischenmenschliche und gegen Ausgrenzung steht. Auch solche Themen finden bei euch Platz.
Hutterer: Es ist unsere Aufgabe, nicht nur lustig zu sein, sondern auch aufzuzeigen, was alles in der Welt falsch läuft. Wenn wir eine Bühne zur Verfügung gestellt bekommen, dann sagen wir das auch. Heckspoiler sind eine Mischung aus Entertainment und Nachdenken.
Manchmal lassen sich ernste Botschaften auch viel besser mit einem Entertainmentfaktor vermitteln.
Hutterer: Wenn du nur predigst und moralisierst, hört ja niemand mehr hin.
„Maurice“ ist eine wundervolle Persiflage an Bilderbuch und deren Sänger Maurice Ernst. Kennt ihr die Band eigentlich und hat er sich zu diesem Song schon geäußert?
Zelko: Es gibt so viele Maurices auf dieser Welt. Es ist ein schöner, französisch angehauchter Name. (lacht) Wir haben uns bei dem Song schon an österreichischen Künstlern bedient, aber das ist keinesfalls als reine Verarschung oder Bloßstellung zu sehen. Maurice hat sich ja auch großzügig an anderen Künstlern bedient. Stichwort Falco. Wir sind aber selbst Bilderbuch-Fans und schätzen sehr, was sie machen.
Hutterer: Sie haben ihr Ding durchgezogen. Sie haben eine Wandlung durchgemacht und wurden immer größer.
Zelko: In Schulzeiten habe ich mit ihnen gespielt und wenn man sich anschaut, was daraus geworden ist, ist man erst einmal baff. Bilderbuch sind eine Band, die sich großartig weiterentwickelt hat und noch immer besteht. Es wird früher oder später Bands geben, die wie sie klingen. Jetzt haben wir einmal mit Humor versucht, das auch zu tun. (lacht)
Wollt ihr mit euren Songs der Gesellschaft den Spiegel vorhalten?
Hutterer: Es wäre toll, wenn sich die Menschen Gedanken darüber machen würden, wie es am Land so abläuft und manchmal ausschaut. Das kommt in unseren Texten besonders stark vor.
Zelko: Wenn jemand „Maurice“ aufdreht und meint, das klingt irgendwie wie Bilderbuch, ist das auch okay für uns. Aber der Hälfte des Songs hauen wir aber einen Cut rein und stellen klar dar, dass es sich nicht um Bilderbuch handelt. Auch dieser Song ist zwischen Liebe und Hass angesiedelt, aber da wollen wir ja auch hin.
Eure Songs speisen sich vorwiegend aus eigenen Erfahrungen. „Jetzt ist Schluss“ handelt davon, dass man sich nach der langen Zeit des Darbens endlich wieder auf Konzerte freut, aber dann ist man dort und es geht einem erst wieder alles am Nerv, weil die vielen Menschen stören. Ist euch das leibhaftig so passiert?
Zelko: Nach zwei Jahren Lockdown hat man sich auf einige Dinge gefreut und natürlich sind dann in einer Venue Menschen, die das Maskenthema ernster nehmen als andere. Anfangs waren die Leute komplett fertig, weil sie ihre Arbeitskollegen nicht mehr gesehen haben und nach zwei Jahren wollen andere nicht mehr aus dem Home Office raus. Es hat sich sehr viel geändert und die Herumtreiberei in Clubs ist nicht mehr so ausgeprägt wie früher. Man ist Menschen nicht mehr so gewöhnt und hat lieber seine Ruhe. Die Leute sind eingefahrener – so ging es auch mir selbst. Ich weiß nicht, ob man sich zurückentwickelt hat, aber die zwei Jahre Lockdown haben nicht jedem gutgetan.
Hat der Lockdown nicht auch Heckspoiler ordentlich Wind aus den Segeln genommen? Ihr konntet eure impulsiven Songs kaum live präsentieren und Heckspoiler sind eine absolute Liveband…
Hutterer: Das war natürlich extrem schade. Wir hätten ein paar Festivals gespielt, aber wussten auch, dass die Sache für alle Beteiligten schlimm ist. Jeder hat gelitten und da mussten auch wir durch.
Zelko: Es hat uns natürlich mitgenommen, aber deshalb haben wir nicht aufgehört, miteinander zu spielen und weiterhin alles zu geben. Wir hatten unter Coronabedingungen relativ viele Shows gespielt. Es gab Sitzkonzerte oder Gigs vor nur 50 maskierten Menschen. Wir haben alles gemacht, was unter den gesetzlichen Maßnahmen möglich war. Es ist natürlich nicht dasselbe, aber die Dinge bessern sich zum Glück wieder. In große Venues gehen die Leute noch immer nicht so gerne. Das wird sich schon noch alles ein bisschen ziehen, bis es wirklich wieder läuft.
Was treibt ihr zwei eigentlich außerhalb der Band?
Hutterer: Ich bin Koch in einem Wirtshaus. Da kriegt man die derben, richtig argen Gespräche der Leute mit, die einen zu Songs inspirieren können.
Zelko: Ich bin in der IT-Branche tätig und war jahrelang im Support unterwegs. Ich habe am Telefon schon den einen oder anderen Menschentyp kennengelernt.
Euch scheint es Freude zu machen, den klassisch österreichischen Charakter ins Zentrum zu rücken?
Hutterer: Das ist auch total spannend. Wir lieben Elisabeth T. Spira. Unglaublich, was sie gefilmt und dokumentiert hat und man greift sich Jahrzehnte später noch aufs Hirn, wie Österreich tickt.
Was ist das österreichischste Charakteristikum an euch selbst?
Zelko: Die „Kesselheiße“ am Donnerstag und ein Bier. Die damaligen Fleischhacker haben immer mittwochs Wurst gemacht und Donnerstagvormittag gab es die ungebrühten Würste im Kessel. Die frischesten, die man haben kann, sind gelagert. Man nimmt sich dann im Gasthaus eine Semmel und ein Bier und zeigt in den Kessel, welche Wurst man haben will. Das ist bei uns daheim ein Happening.

www.ramtatta.de

Der Bandname, so anachronistisch wie eben das Objekt das es darstellt.
Da gibt es ja so übertriebene Dinger, die aussehen als könnte man das Auto irgendwo aufgehängen. So übertriebene und ja, sagen wir es ruhig, prollige Teile, dass man darüber wahrscheinlich in zwanzig Jahren eine Ausstellung machen könnte.
HECKSPOILER. Für die einen war und ist er das Ding der Männlichkeit aber für die meisten ist er mittlerweile einfach überholt und ein Symbol eines Landes (oder einer Welt) im Autowahn.
Warum benennt sich um alles in der Welt eine Band nach so einem Objekt?
Ist das Masochismus?
Geschmacklosigkeit?
Will man mit dem Bandnamen auffallen wie das Ding am Porsche 911 GT3?
HECKSPOILER sind zu zweit, was schon mal sehr interessant ist. Wie viele Bands, wenn man ein Duo so nennen kann, gibt es, die elektrisch verstärkte Musik machen? Viele fallen einem da nicht ein. Um so erstaunlicher, denn dass was da aus den Boxen kommt, klingt nicht so, als ob das nur zwei Männer gemacht haben. Das klingt fett, dick und groß.
Eben wie ein HECKSPOILER.
Die beiden Chaoten singen energievoll ihre Wut heraus. Textlich, so weit verständlich, weiß das zu gefallen. Schön pöbelig, rau und kompromisslos. Manchmal ist es Geschrei, manchmal heraus gepresste Wut aber oft nicht das, was man engelsgleichen Gesang nennen würde. Diese Art des Gesangs ist seit einigen Jahr beliebt und wird in ähnlicher Form von LOVE A und Co. dargeboten. Allerdings nicht mit so einem aggressiv brummenden Bass und so einem ballerndem Schlagzeug.
Die elf Songs machen also richtig Krawall.
Nach der Hälfte dieses Ritts zeigen sich allerdings doch erste Verschleißerscheinungen an HECKSPOILER. Das liegt daran, dass der stets aggressiv und dominant brummende Bass und das ballernde Schlagzeug halt jeden Song durchgehend das selbe tun, nämlich aggressiv sein und ballern. Wenige Tempowechsel, wenige Wechsel in der Art des Gesangs und so kommt nach dem coolen Drift der ersten Song doch etwas Langeweile auf, die später in Genervtheit übergeht. Warum? Es fehlt schlichtweg die Abwechslung.
HECKSPOILER machen das was sie können. Das machen sie gut und das weiß durchaus zu gefallen, nur hätte die Platte auf einer Viertelmeile weit mehr Punkte geholt als auf dem langen Kurs des Nürburgrings. (Frank, 6/10)

www.der-hoerspiegel.de

Von Beginn an knallt der das volle Brett des Titelsongs aus den Boxen. Der Mix aus Rock und Punkrock mit Mundart-Texten aus Österreich, für deutschsprachige Hörerschaft durchweg jedoch gut verständlich, dröhnenden Bassläufen, schnellem Schlagzeug und einer zweistimmigem Gesang, geht ungebremst nach vorn. Dabei setzen die beiden Musiker tatsächlich nur auf zwei Instrumente, Bass und Schlagzeug bestimmen das Geschehen.
Inhaltlich ist die Bandbreite auch nicht von schlechten Eltern, denn ob „Profiliga“, „Angst“, „Elektrobike“, „Summertime“ oder „Saufen“, hier findet jeder irgendetwas Interessantes.
Satter Sound! (Michael Brinkschulte, 7/10)

earshot.at

Schon vor drei Jahren ließ ein Oberösterreichisches Duo mit der Scheibe „Synthetik Athletik“ aufhorchen, und im Zuge dessen auch mit der Kollaboration mit den Mostviertler Hardcore-Punks FRANZ FÜXE namens „Prolo4Life“. Mit denen sie nicht nur eine ordentlich kompromisslose musikalissche Herangehensweise sondern auch die Vorliebe für Gesang in Mundart verbindet.
Nun legen sie mit „Tokyo Drift“ ihr zweites Studioalbum nach, und wie der Titel das Albums schon vermuten lässt ist Humor ein gewichtiger Part in der Welt von HECKSPOILER. Als Referenz werden zwar ja gerne die QUEENS OF THE STONE AGE gepaart mit BILDERBUCH genannt, doch die Band – auch aufgrund der Besetzung – gemahnt eher angenehm an die frühen DEATH FROM ABOVE (1979) , allerdings weisen die beiden Herren doch deutlich mehr Punkpunch und natürlich das breite oberösterreichische Idiom auf. Und somit lässt sich der Sound der Band wohl am Besten kurz als HC Punk nur mit Bass und Schlagzeug aber dafür mit ordentlich Wumms, also dem musikalischen Albtraum von Jack White, umreißen.
Schon der titelgebende Opener legt druckvoll los und übt so nebenbei gleich ordentlich Kritik an der in Österreich vorherrschenden Zersiedelung und problematischen Raumordnungspolitik. Und in diesem Stil geht es weiter, pumpende Basslines, ein treibendes Schlagzeug und herrlich hektischer Gesang kreieren einen gewaltigen Groove-Sog, der einem ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht zaubert und live jeden Moshpit in ein Schlachtfeld verwandeln wird, denn hier stillzuhalten ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit.
Aber nicht nur auf der musikalischen Seite weiß HECKSPOILER zu überzeugen, denn deren Texte strotzen nicht nur vor Selbstironie sondern halten der „linksliberalen Bobobubble“ den Spiegel so präzise wie zynisch vor, wie man es im deutschsprachigen Raum wohl seit FRAU POTZ und ADAM ANGST nicht mehr gehört hat. Wobei Thomas Hutterer und Andreas Zelko, wohl Streetpunk geschult, es sympathischerweise mit der Political Correctness nicht so genau nehmen. Mit Zeilen wie „Moch guad Kohle mit deim Start Up, Vegan Hardcore motherfucker. Wir wissen wo dein E-Bike steht“ hat das augenzwinkernde „Elektrobike“ das Zeug zum (ober-)österreichischen „I Hate Hipsters/Hippies“ der Oi! Veteranen von THE SKINFLICKS.
Wenig später werden nach einem kurzem Intro von Stromberg und Ernie in „Jetzt Ist Schluss“ gleich mal Leberhaken und eingeschlagene Zähne angedroht, und um einer möglichen Meta-Diskussion im Feuilleton wie den die HECKSPOILER Lyrics zu verstehen sein, vorzugreifen, knallen sie einem In „Vendetta“ gleich ein „Nimm die ned so wichtig“ um die Ohren. Das ist laut das ist fies und das macht extrem viel Spaß. Lediglich in „Maurice“ und am Ende des abschließenden „Saufen“ gehen die Beiden einmal kurz vom Gas ansonsten machen sie in den gut 35 extrem runden wie launigen Minuten keine Gefangenen.
Mit „Tokyo Drift“ ist dem Duo mit Stand heute wohl ein ganz heißer Anwärter auf das österreichische Album des Jahres 2022 gelungen, dass auch den internationalen Vergleich in keinsterweise scheuen muss. (9,5)

www.stormbringer.at

Bei dem Bandnamen und diesem Album-Titel kommt einem unweigerlich das GTI-Treffen am Wörthersee in den Sinn, wo der Heckspoiler und auch das Driften bzw. das “Gummi geben” alljährlich zelebriert werden. Ob allerdings HECKSPOILER zum Standardrepertoire des gemeinen Golf-Fahrers gehören darf bezweifelt werden… aber vielleicht tu’ ich den Volkswagen-Aficionados auch unrecht.
Egal – wer oder was sind HECKSPOILER nun eigentlich und was hat es mit “Tokyo Drift” auf sich? Es sind zwei Jungs aus Oberösterreich die wohl mal darüber nachgedacht haben, wie eine Abrissbirne klingt, wenn man sie vertont. Das Ergebnis dieser Überlegungen kann man sich nun mit “Tokyo Drift” anhören. Elf Tracks die einem in ca. 35 Minuten die Gehörgänge durchblasen, dass es nur so eine Freude ist.
Die Zutaten für diese rohe und wilde Mischung aus Punk, Rock, Stoner und Noise sind schnelle Drums, ein mächtig böser Bass, eine Prise Synth hie und da sowie Texte im Dialekt. Fehlende Lead-Gitarren und epische Solos vermisst man nicht. Man hat auch kaum Zeit, sich über sowas Gedanken zu machen. Die Nummern marschieren gnadenlos nach vorne. Dabei versteht es das Duo aber immer wieder gekonnt, mit dem Rhythmus zu brechen und das Tempo zu variieren. Bei “Angst” erwartet uns zum Beispiel neben einem Sound, der ganz starke DŸSE-Vibes verströmt, im letzten Drittel ein Breakdown, der einem die Schuhe auszieht. Akzente diese Art findet man quer über das ganze Album. Damit sorgt man für Spannung und so manche Überraschung. Bei “Maurice” zeigen HECKSPOILER ebenfalls, dass sie sich einfach einen Schei** um Genregrenzen, Schubladen oder Ähnliches kümmern. Sehr reduziert und irgendwie schräg startet die Nummer ehe bei der Hälfte die Zügel losgelassen werden und das Pferdchen im gestreckten Galopp über die Bahn fetzt.
FAZIT: HECKSPOILER sind ein Erlebnis. Musikalisch wild und ungeschliffen, textlich sarkastisch, interessant und humorvoll, aber niemals peinlich. Die elf Tracks haben es in sich und obwohl man am Ende nur gute 35 Minuten auf der Uhr hat, nimmt einen “Tokyo Drift” mit. Dieses Album treibt sicher auch so manches Live-Publikum in die völlige Eskalation. Nach einem HECKSPOILER-Gig denkt man sich wahrscheinlich “i wüh mi niederleg’n – i wanna niederleg’n” – Zitat aus “Profiliga”. Fans von rohem, schrägen und ungeschliffenen Dialekt-Stoner-Punk-Noise-Rock müssen zugreifen.

music-scan.de

Es ist nicht zwingend offenbar, dass die Österreicher instrumentenseitig allein mit Bass und Schlagzeug antreten. Die Wall-of-Sound ihres neuen Albums „Tokio Drift“ ist amtlich und beachtlich. HECKSPOILER betreiben einen leidenschaftlichen Aufwand, um größer zu wirken, als sie es eigentlich sind. Doch der Plan geht auf. Jenseits des Drum’n‘Bass-Ansatzes verdingen sich beide Musiker auch als Sänger. Der Elf-Tracker des Duos gleicht einem wilden, grellen Art-Happening. Primär ist von einer Mischung aus Punk-Rock, Garage, Stoner, Noise und Hardcore zu sprechen. Letztlich stimmt aber vor allem das Folgende: HECKSPOILER missachten gängige Konventionen und tun, wonach ihnen ist. Gut so. „Tokyo Drift“ klingt sowohl spontan und situativ als auch abstrakt hittig und mitreißend. Gerade im Letztgenannten offenbart sich die Klasse der Österreicher, die sicherlich schon einige Zeit lang fleißig Konzerte spielen und längst wissen, wie sie mit ihrem naturgegeben minimalen Einsatz maximale Wirkung erzielen können. Interessanterweise gönnt sich das Duo bisweilen auch einen Hip Hop-Flair und erinnert dann – jenseits des auffälligen Dialekts – irgendwie an Deichkind. Im Kontext von HECKSPOILER ist scheinbar nichts ausgeschlossen. (Arne, 3,5/5)

Ox Fanzine #162

Ihr kennt das ja, wenn ihr selbst vom Land kommt. Der Handel zieht weg, die Ortskerne verwaisen, Bus fährt keiner, und da, wo früher der Schlecker stand, wird eine neue Reihenhaussiedlung hingebaut. Wer noch nicht weggezogen ist, fährt mit einem geil getuneten Auto durch die Gegend und singt dabei: „Ziag die Haundbremsn au, fürn Tokyo Drift, nur daquer bist wer im Kreisverkehr“. Das sind dann wahrscheinlich auch dieselben Leute, die sich täglich vor dem Zubettgehen mantraartig vorbeten: „Morgen her i fix zum Saufen auf, des nimm i ma scho länger vor.“ Und vielleicht wollen genau diese Menschen dann zwar in der „Profiliga“ spielen, aber trotzdem nichts dafür tun. HECKSPOILER singen und brüllen auf ihrem zweiten Album über „Angst“ und „Neid“ und wissen außerdem „wo dei E-Bike steht“. Dazu wummert der Bass und knüppelt das Schlagzeug, als gäbe es kein Morgen. Da gibt es rasend schnelle Nummern wie „Vendetta“, während „Elektrobike“ gegen Ende hin doomig eskaliert und „Maurice“ funkig dahin groovet. Zu Beginn zumindest, denn auch hier folgt auf den Groove bald die Eskalation, weil eskalieren, ja, das können sie, die beiden Oberösterreicher. Und genau das tun sie elf Songs lang zur Genüge, drüben an der Schnittstelle von Punk, Hardcore und Metal. Mehr als Bass, Schlagzeug und ihre großartigen Mundarttexte braucht es dazu auch gar nicht. (HC Roth)

toughmagazine.de

Heckspoiler. Zumindest im Namen der Band steckt ordentlich Oi!
Es riecht also nach Punkrock und Benzin.
Musik für gute Laune auf der Straße.
Party mit Anschnallgurt.
Ja, gute Laune machen die Songs des Albums „Tokyo Drift“ im Großen und Ganzen schon, auch wenn von den elf Songs, die in einer Spielzeit von 35 Minuten einige gute Momente aufweisen, nicht jede Zündkerze direkt zündet.
Manche brauchen auch etwas Anlauf.
Die Songs werden dominiert von Bass und Schlagzeug und irgendwie vermisst man dann schon manchmal ein lautes Gitarrensolo.
Jedoch haben Heckspoiler somit schon einen Wiedererkennungswert.
Um die Band kennenzulernen und eine gute Referenz zu bekommen, wie das Album klingt, kann man anraten mal in „Profiliga“ reinzuhören. Sehr hektischer Beginn. Im Refrain wird dann etwas kurz einen Gang runtergeschaltet, aber hauptsächlich fährt das Ding mit Vollgas durch die Punkrockzone. Auch der Rap zum Ende ist OK und zeigt, dass die Band sich auch etwas zwischen den Genres bewegt.
Mir persönlich gefällt auch „California“ noch ganz gut, auch wenn ich Probleme habe, im Refrain mitzusingen.
Insgesamt ist das Album ein sehr hektisches Werk geworden.
Man hat hier kaum Verschnaufpausen und zum Schluss hin, braucht man dann doch mal ein Beruhigungsbier.
Oder einfach ein Bier, um Flüssigkeit für den nächsten Pogo-Tanz nachzufüllen.
Ganz OK aber nicht vor der Arbeit hören.
Kann zu hektischen Ausfällen führen 😊
Ein ordentliches Album. (Thorsten)

www.bleeding4metal.de

Puh, mit “Tokyo Drift” des Duos HECKSPOILER habe ich ja so meine liebe Not. Auf der einen Seite haben wir ein recht interessantes Punkrock-Konzept. Die beiden agieren nur mit Drums und Bass, sodass die Musik als Duo auch livetauglich darbietbar bleibt. Aufgrund des verzerrten Basses tut dies der Sounddichte auch keinen Abbruch, und “Tokyo Drift” kracht mit ordentlichem Punkrock-Drive durch die Boxen. Die Uptempo-Songs können instrumental durchaus gefallen und riffen erst einmal recht zielsicher und mit der nötigen Aggression durch die Botanik. Auf der anderen Seite sind die Vocals der beiden Protagonisten kaum zu ertragen. Melodisch überdichtet und völlig überambitioniert, mit dem Anspruch auf genügend Aggression auch oft am Limit. Zu viele Silben, zu viele Töne, und das meist sehr gequetscht am oberen Ende des Stimmumfangs. Das ist wirklich verdammt anstrengend, und weniger wäre deutlich mehr gewesen. Dazu gibt es in den Songs gelegentlich recht uninspirierte Wendungen, wobei man sich fragen muss, wie sie konzeptionell nun den Song bereichen sollen oder wie man auf die Idee kam. ‘Elektrobike’ endet unverhofft doomig, ohne dass man ein Konzept dahinter erkennen könnte; die schiefen Stammel-Vocals zu Beginn von ‘Maurice’ sollen sicherlich ironisch sein und andere Genres verhornepiepeln, aber sie sind einfach kaum zu ertragen (was auch auf das Ende von ‘Saufen’ zutrifft).
Vielleicht erschließt man HECKSPOILER bei einem Livekonzert als rundes Gesamtkunstwerk. “Tokyo Drift” ist gänzlich unbedarft für eine neutrale Hörsichtung nicht zwingend geeignet, um den Hörer von den Qualitäten der Band zu überzeugen. Dazu ist das Material zu ambivalent (oder ich als metallisch orientierter Punkhörer und Anhänger des straighten Brit-HC-Geballers einfach zu unflexibel).
(4,5/10, Opa Steve)

www.haubentaucher.at

WUMMS!!! Die beiden Heckspoilers aus der oberösterreichischen Provinz fetzen sich durch die Musikgeschichte, bringen tonnenschwere Gitarren mit Hochgeschwindigkeitstexten in Einklang. Die Presseunterlage vergleicht das mit Queens of the Stone Age plus Bilderbuch. Das mag für genau eine Nummer stimmen: „Maurice“, ok klar, das ist naheliegend und eher eine zweideutige Hommage. Aber sonst würden wir eher sagen: Leute, googelt mal Scorn und Mick Harris. Und das mischt ihr mit einer ziemlich aufgeregten Männerstimme, die über Neid und Angst, den fixen Willen, nicht mehr zu saufen und E-Bikes „singt“. Das ganze hat dermaßen viel Speed und wütende Wahrheit in sich, dass man das auch dann lieben wird, wenn man sonst nicht auf Was-auch-immer-Punk-Metal steht. Und weil das so verdammt gut funktioniert, empfehlen wir euch auch sehr nachdrücklich folgende Live-Termine zum Rumhüpfen und Mitbrüllen:

thoughtswordsaction.com

Here’s another outstanding release by Noise Appeal Records. Heckspoiler are back with their highly anticipated second full-length album that serves as more than an adequate follow-up to its predecessor. It’s been two years since Heckspoiler unleashed their debut, Synthetik Athletik, which gathered so many positive critics not only in Austria but all across the globe. There’s pretty much a good reason for the success. This duo possesses everything. Synthetik Athletik carries a healthy dosage of wittiness, creativity, ideas, musicianship, and energy, all the properties that define excellent underground music releases. Today, this duo arrives with Tokyo Drift, another tremendous material that sounds superior in comparison to the beforementioned debut. Now, you can imagine how good Tokyo Drift is when Synthetik Athletik is an album without flaws.
Tokyo Drift carries eleven abrasive, raw, energetic hardcore punk tracks. Now, if you aren’t familiar with the sound of Heckspoiler, the first thing you should know is that these guys perform every song as the rhythm section would. Heckspoiler combines bass guitar and drums since day one, and they practice that on Tokyo Drift as well. Many bands practiced this technic, but only a few managed to sound so intense as Heckspoiler. There’s something about their music that will force you to listen to Tokyo Drift repeatedly. If you kept your eyes peeled on their social media pages, you probably caught up with all three singles that the band used to promote this release. Those singles were an incredible overture into the improved sound of the band.
Somehow, these guys polished their sound without losing that relentless aggression that defines their music. The fuzziness, dirtiness, and rawness are still there, presented in layers of cleverly assembled basslines, but everything sounds much cleaner. Also, these low-end tones sound heavier than before. I listened to so many recordings that included electric guitars in the mix, but none of those can compare to this bass guitar sound on Tokyo Drift. It seems like the lows and highs are volumed up on the equalizer pedal, but the mids are all the way down. Therefore, the sound is crunchy, chunky, and heavily distorted, but you’ll sometimes hear clear warm-sounding tones. Of course, the impressive drumming performance keeps these songs in line with excellent rhythmic sequences, continuous splashing over cymbals, various accentuations, fills, and tempo changes. It’s also mindblowing how both instruments articulate together in harmony.
Besides the sheer dominance of hardcore punk, Heckspoiler also combine only the best characteristics of punk rock, action rock, stoner rock, garage rock, and noise rock. As you probably know already, all these subgenres of rock work like a charm, while the primary music direction provides more than necessary aggression, massiveness, and energy. Tokyo Drift also looks eye-peeling. The vinyl includes stunning cardboard packaging, colored in blue and pink neon. The inlay carries all the necessary information about this release and follows the outer packaging with the same colors. Tokyo Drift comes on crystal blue vinyl, but you can also grab a compact disc, cassette or purchase the album digitally via Noise Appeal Records. Head over to the Noise Appeal Records website for more information about ordering.